MISSION DURCH MIGRATION
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17 James F. Engel, & William A. Dyrness, Changing the Mind of Missions: Where Have We<br />
Gone Wrong? (Downers Grove: Inter Varsity Press, 2000), 112-115.<br />
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Engel und Dyrness behaupten, dass das Problem der westlichen Gemeinden<br />
mehr darin zu suchen sei, dass sie meist nicht biblische Strukturen aufwiesen, sondern die<br />
christliche Kopie einer säkularen Gesellschaft seien. Das heutige Gemeindemodell ent-<br />
spreche eher dem eines Geschäftes oder einer staatlichen Institution der sechziger Jahre.<br />
Wenn überhaupt zahlenmässiges Wachstum geschehe, dann sei das der wahre Grund. In<br />
ihrer Institutionalisierung propagiere die Gemeinde Individualismus, Programmorientie-<br />
rung, Passivität und Resistenz für Neues. 17 Es ist wohl unumgänglich, dass eine Lokal-<br />
gemeinde durch ihren Kontext eine kulturelle Prägung erhält. Sie ist somit nicht nur<br />
“Kind ihrer Zeit” sondern auch ihrer Kultur. Diese Sichtweise würde erklären, warum<br />
sich Einheimische wohler fühlen als z.B. Lateinamerikaner, die aus einem andern, eher<br />
erlebnisorientierten Kulturkreis kommen. Sie bevorzugen daher oft die Gründung eigener<br />
Gemeinden, die ihrem kulturellen Bedürfnis eher entsprechen.<br />
Die Frage stellt sich, wie eine Gemeinde aus einem Kulturkreis auch Heimat für<br />
Personen aus andern Kulturkreisen werden kann. Es ist oft schon schwierig genug, den<br />
unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen der Schweizer gerecht zu werden. Die<br />
Häufigkeit und Form der Gottesdienste, die Art der Beziehungen, der praktische Aus-<br />
druck der Nächstenliebe und die Definition von Geistlichkeit und Gottesbeziehung sind<br />
wohl einige der wichtigsten Problemkreise, die eine Lokalgemeinde neu zu überdenken<br />
hätte. Ausländer in Leiterschaft und Leitung zu integrieren und in diese Diskussion mit-<br />
einzubeziehen, würde diesen Prozess bestimmt auch positiv beeinflussen. Es gilt auch,<br />
ganz praktisch innovative Plattformen zu suchen, die es Ausländern erlaubt, sich in der<br />
Kultur einer Lokalgemeinde und dadurch der des Gastlandes zu integrieren.