MISSION DURCH MIGRATION
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23 Núñez und Taylor, Crisis and Hope, 169.<br />
64<br />
Auch die formal-theologische Ausbildung birgt in sich eine Gefahr, nämlich die,<br />
begabte und enthusiastische Studenten zu domestizieren, ihren kindlichen Glauben und<br />
Visionen akademisch zu beschneiden und sie viel Theologie und allerlei formalen An-<br />
sprüchen an ihren zukünftigen Dienst einzuengen. Dabei braucht es beides, eine gesunde<br />
Dogmatik gepaart mit einer pastoralen Passion.<br />
The fact is, that Latin American evangelicals desperately need committed, creative,<br />
passionate, and biblically trained leaders. The masses of believers [are]<br />
evangelicals, but without qualified leaders. 23<br />
Dasselbe Bild zeigt sich auch hier in der Schweiz unter den gläubigen Migranten<br />
aus Lateinamerika. Da die schweizer Ausländerpolitik ein Missionarsvisum vorläufig<br />
nicht vorsieht, sind legal eingereiste, vollzeitliche Leiter mit formaler Ausbildung in der<br />
Schweiz wahrscheinlich eher selten anzutreffen. 24 Bleiben also die autodidaktisch ge-<br />
schulten Migranten, die als Zeltmacher Leitungsfunktionen in Gemeinden und Gruppie-<br />
rungen übernehmen. Sie treten zwar oft charismatisch auf, haben ein grosses Herz und<br />
entwickeln viel Vision, aber selbst in grundsätzlichen Fragen zu Bibel und Alltag haben<br />
sie oft keine Antworten und können oder wollen nicht klar Stellung beziehen, um das<br />
Gesicht nicht zu verlieren. Eine ganze Anzahl Latinogruppen und Gemeinden haben so-<br />
gar gar keine eigene, ausgebildete und gottesfürchtige Leiter, 25 Sie werden ab und zu von<br />
reisenden Latinoleitern oder Schweizern besucht und ermutigt.<br />
3.1.5 Schwierigkeit mit der Einheit im Leib Jesu<br />
“The calls for unity are there, but each one wants it on his own terms”, meinen Núñez<br />
und Taylor zu den Einheitsbemühungen in Lateinamerika. 26 Der Wunsch nach Einheit ist<br />
zwar erkennbar, aber trotzdem ist eine echte Annäherung und Einheit der überregionalen<br />
24 Ganz an ders verhält es sich scheinbar in andern Ländern Europas. Dort ist ein umgekehrter<br />
Trend zu beobachten. Nach Johnstone ist Europa nun Missionsfeld Nr.1. Europa erlebe derzeit die<br />
grösste Zuwanderung von Missionaren: über 5.000 neue Missionare seien in den letzten zeh n Jahren<br />
gekommen. Focusuisse Freitagsfax, Atelier für Kommunikation (Freitag, 25.Januar 2002).<br />
25 Z. B. Gruppen in Grenchen, Basel, Weinfelden, Spiez, Andermatt, Luzern , etc.<br />
26 Núñez und Taylor, Crisis and Hope, 172.