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MISSION DURCH MIGRATION

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Im Vergleich der Geschlechter sind wesentlich mehr gläubige Frauen vertre-<br />

ten. 91 Die Umfrage zeigt auch, dass - anders als in der Statistik vom Bund - die gläubigen<br />

Lateinamerikanerinnen in der Schweiz immer überwiegt haben. 92 Die schweizerischen<br />

Einreisebedingungen spielen hier wohl auch eine wichtige Rolle. Da die Einreise zur Ar-<br />

beitsaufnahme praktisch unmöglich ist, reisen Frauen eben auch als heiratswillige Touris-<br />

ten ein oder sind schon bei der Einreise mit einem Schweizer liiert obwohl sie bei der<br />

Einreise in der Mehrzahl ledig waren. 93<br />

Beim Alter der befragten Latinos zeigt die Graphik eine recht ausgeglichene<br />

Kurve. Die meisten sind zwischen zwanzig und fünfzig Jahre alt. 94 Die Gründe für die<br />

Einwanderung in die Schweiz scheinen sowohl in den politischen und wirtschaftlichen<br />

Gegebenheiten Lateinamerikas, als auch im persönlichen Bereich zu liegen. Im nächsten<br />

Abschnitt sollen vor allem die persönlichen Beweggründe aufgezeigt werden.<br />

1.3.3 Gründe für die Einreise in die Schweiz<br />

Der Entscheidung zu emigrieren, liegt in der Regel eine Kosten-Nutzen-Rechnung zu<br />

Grunde. Zu den Auslösern im Herkunftsland gehören hohe Bevölkerungsdichte oder<br />

91 Siehe Anhang, Fragebogen, Frage 2. Gr aphik siehe Anhang, Abb. 12. Somit sin d diese Ergebnisse<br />

sehr nahe denen der offiziellen Statistik. Sie gibt für lateinamerikanische Frauen auch höhere Zahlen<br />

an als für Männer, nämlich 64,5% für Frauen und 35,5% für Männer (Stand 2000). Die hohe Anzahl<br />

Frauen unter den Befragten lässt verschiedene Erklärungen zu. Einerseits könnte die Umfrage in<br />

diesem Punkt doch Repräsentationscharakter erreicht haben. Andrerseits besteht die Möglichkeit, dass<br />

mehr Frauen willig waren, die Umfrage auszufüllen, oder es gibt mehr gläubige Frauen als Männer unter<br />

den Latinos in der Schweiz. Letztere Vermutung ist wahrscheinlich richtig, denn auch der Besuch in<br />

lateinamerikanischen Gemeinden zeigt, dass die weiblichen Gottesdienstbesucher meist in der Überzahl<br />

sind.<br />

92 Siehe Anhang, Abb. 13.<br />

93 Siehe Anhang, Fragebogen, Frage 5. Graphik siehe Anhang, Abb.14. Man kann kaum Statistiken<br />

zum Zivilstand nennen, ohne auf die begleitenden pastoralen Umstände einzugehen. Die persönliche<br />

Erfahrung hat gezeigt, dass viele lateinamerikanischen Frauen, die sich als ledig bezeichnen,<br />

schon einmal liiert waren. So wurde z.B. in einem der Fragebogen angegeben, dass die Person zwar mit<br />

einem/ein er LateinamerikanerIn verheiratet eingereist, der Zweck der Einreise jedoch Heirat mit einem<br />

Schweizer gewesen sei. Vor allem wenn solche Beziehungen mit Schweizern stattgefunden haben, hat<br />

dies oft Konsequenzen in Bezug auf die Aufenthaltsbewilligung. Es wir d nämlich ein Minimum von<br />

fünf Jahren ungetrennte Ehe vorgeschrieben, bevor eine Niederlassungsbewilligung erteilt wird. Es wurde<br />

daher absichtlich auf Kategorien wie geschieden oder getrennt verzichtet, da dies die Skepsis dem<br />

Fragebogen gegenüber geschürt hätte.<br />

94 Siehe Anhang, Fragebogen, Frage 1. Graphik siehe Anhang, Abb. 15. Da es eigentlich das<br />

produktivste Alter für die Wirtschaft eines Landes ist, kann wohl davon ausgegangen werden, dass viele<br />

Lateinamerikaner in der Schweiz trotz oder gerade wegen der Bestimmungen einer Schwarzarbeit nachgehen.<br />

Persönliche Kontakte des Verfassers bestätigen dies. Bis jetzt war er noch in keiner Gemeinde<br />

oder Gruppe von Lateinamerikanern, in der nicht auch illegal arbeitende Personen ein und aus gingen.

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