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MISSION DURCH MIGRATION

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1.4 Schlussbemerkungen<br />

37<br />

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass der politische und kulturelle Kontext<br />

der schweizer Gesellschaft als Teil des postmodernen Europas für den lateinamerika-<br />

nischen Migranten kein leichtes Umfeld darstellt. Die Einreisebedingungen sind restriktiv.<br />

Die Lateinamerikaner machen knappe 2,5% der offiziell gemeldeten Ausländer in der<br />

Schweiz aus, zwei Drittel davon sind Frauen. Die Schweizer sind nach lateinamerika-<br />

nischem Empfinden kühl und distanziert, der Humor unverständlich, die Anforderungen<br />

hoch, das Tempo und die Wichtigkeit der Zeit vor Beziehungen kaum nachvollziehbar.<br />

Die Umfrage zeigt, dass zwischen 13% und 28% der Befragten große bis unüberwindba-<br />

re Schwierigkeiten mit den aufgezeigten Bereichen schweizer Eigenart hat. Dazu kommt,<br />

dass die christlichen Kirchen und Gemeinden kaum Hilfestellung in ihrem Integrations-<br />

prozess bieten. Der Anteil fremdländischer Gottesdienstbesucher ist entsprechend klein.<br />

Nur wenige Gemeinden stellen sich speziell auf Ausländer. Umso wichtiger wird daher<br />

der Kontakt unter Lateinamerikanern. Spanischsprechende und Portugiesischsprechende<br />

grenzen sich nach aussen hin gemeinsam ab, nach innen bevorzugen sie jedoch auch eher<br />

ihre sprachspezifischen Gruppen.<br />

Diese Schlussfolgerungen haben auf Grund der Art der Umfrage keinen reprä-<br />

sentativen Charakter, können aber sicher zum Aufzeigen von Tendenzen, Potential und<br />

Gefahrenbereichen hilfreich sein. In Bezug auf die Hypothesen wurde die erste hier be-<br />

stätigt. Missionarische Aktivitäten sind nicht ein Hauptgrund zur Einreise, haben aber für<br />

die Befragten doch wichtigeren Charakter als angenommen. Auf die beiden verbleiben-<br />

den Hypothesen soll im nächsten Kapitel eingegangen werden.

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