MISSION DURCH MIGRATION
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ten und die Christen auf, heute schon eine Strategie zu entwickeln, die sich intensiv mit<br />
den neuen europäischen Entwicklungen auseinandersetzt und darauf reagiert. So ver-<br />
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schieden die Missionsauffassungen zwischen Orthodoxen, Katholiken, Liberalen, Evan-<br />
gelikalen und Protestanten auch sein mögen, einem gemeinsamen Gespräch über den<br />
Missionsauftrag in Europa wird sich in Zukunft kaum eine Kirche oder Denomination<br />
mehr entziehen können. Die klassischen Missionsgesellschaften könnten hier eine Vorrei-<br />
terrolle spielen. Aber die meisten reagieren, wenn überhaupt, nur zögerlich auf diese He-<br />
rausforderung. Mission in Europa wird zwar gelegentlich thematisiert, 25 aber ent-<br />
sprechende Strukturänderungen oder gar die Anstellung von Inlandmissionaren blieben<br />
vorläufig aus. 26 Escobar erkennt den Rückgang der Missionsbemühungen bisher bekann-<br />
ter Missionswerke ebenfalls. Die Gründe, die dazu führten, mögen verschieden sein, ge-<br />
hen aber seiner Ansicht nach Hand in Hand mit dem Erwachen der jungen Kirchen in der<br />
Zwei-Drittel Welt. 27<br />
Jesus hat den Missionsauftrag in Apg 1,8 schon immer an die ganze Gemeinde<br />
gerichtet. In den letzten zweihundert Jahren haben ihn aber nur westliche Kirchen wahr-<br />
25 An der schweizer AEM Tagung 2001 ist das Thema Inlandmission und Missionsinitiativen in<br />
der Schweiz und Europa durch Gemeinden der Zwei-Drittel Welt erstmals im weiteren Rahmen diskutiert<br />
worden. Die Tagung 2002 soll ganz diesem Thema gewidmet werden.<br />
26 “Die christlich-missionarische [Dynamik im] Jahr 2000 ist nicht von den klassischen Missionsgesellschaften<br />
getragen, die im letzten Jahrhundert gegründet wurden, und im Zusammenhang mit<br />
der Kolonialisierung der farbigen Völker ans Werk gingen. Bei ihnen ist ein gewisse Zurückhaltung<br />
festzustellen...Der Schwung, der die urchristliche Mission beflügelte, ist ihnen abhanden gekommen.<br />
Dieser bewegt heute die missionarischen Initiativen, die ohne diese Belastungen ans Werk gehen.” Eduard<br />
Büess, “Mit dem Missionsauftrag ins Jahr 2000," idea magazin Nr. 18/97 (14. November 1997): 5.<br />
27 Die Lebendigkeit und der Missionsdrang ist eine Charakteristik, die diese Kirchen gemeinsam<br />
haben meint Escobar: “The reasons for the decline in the mainline missionary effort are open to debate.<br />
Some blame theological debilitation in the sending churches. Others cite mainline churches’ recognition<br />
of the decolonisation process that accelerated between 1945 and 1955 and the resultant rise of national<br />
churches in the emerging Two-Third’s World, a reality that demanded a new type of missionary<br />
effort...What characterizes evangelical churches in the Two-Third’s World, especially in Africa, Latin<br />
America and Asia, is their evangelistic and missionary dynamism.” Samuel Escobar, “A movement divided,<br />
three approaches to world evangelisation stand in tension with one another,” Transformation (October<br />
1997) 28. Dasselbe bestätigen auch dreissig evangelikale Missionsleiter, Missiologen und Pastoren<br />
anlässlich einer Studientagung 1996 in Birmingham, Alabama, USA. Sie erkannten unter anderem:<br />
“[There is a] Presence of great energy and vision in alternative mission movements...from Two-Thirds<br />
World churches.” "Brainstorming the future of evangelical missions," MARC Newsletter Nr. 9-1 (March<br />
1996), 5.