MISSION DURCH MIGRATION

10 Hauser, Heimat, 7.
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Was uns “Heimat” ist oder nicht, hängt oft viel mehr von unserer inneren Einstellung
ab, als wir denken. Vieles, was uns vordergründig “fremd” erscheint,
kann uns zur “Heimat” werden - wenn wir uns willentlich und bewusst dafür
entscheiden bzw. einmal getroffene Entscheidungen nicht leichtfertig in Frage
stellen (lassen). 10
So beginnt die Veränderung zuerst in der eigenen Einstellung. Das Fremde der
Kultur des Gastlandes erscheint in einem neuen Licht und bekommt eine neue Bedeu-
tung. Die Umfrage zeigt den Einfluss des Glaubens in diesem Prozess deutlich auf. Fast
drei Viertel bewerten die Hilfe, die sie im Glauben gefunden haben, um sich in einer
fremden Kultur besser einzuleben, als bemerkenswert. 11 Das gilt scheinbar unabhängig
davon, ob der Migrant unfreiwillig eingereist, oder illegal im Land geblieben ist. Der neu
gefundene Glaube gibt ihm eine Voraussetzung, sich anders als bisher mit der Gastkultur
auseinanderzusetzen. 12 Hauser schlägt vor, dass Menschen in der Fremde, sei sie nun
geographischer oder seelischer Art, um ihre Heimat kämpfen sollen. Er ermutigt Men-
schen in dieser Situation, sich dazu folgende vier Fragen zu stellen:
1) Welche Aspekte von “Heimat” sind mir persönlich besonders wichtig?
2) Welche Gegebenheiten möchte ich lernen, als “Heimat” zu akzeptieren?
3) Welche Möglichkeiten der Gestaltung von Heimat erkenne ich - und wie
möchte ich diese nutzen und gestalten?
4) Wo erkenne ich, dass ich mit noch grösserer Entschiedenheit um meine
“Heimat” kämpfen muss? 13
Der Glaube als Hilfe im Integrationsprozess kann und soll nicht losgelöst von
einer Lokalgemeinde gelebt und erfahren werden. Diesen und ähnlichen Fragen muss sich
auch eine Gemeinde stellen, die mit Ausländern im Kontakt ist.
2.1.3 Die Bedeutung und Schwierigkeit einer Lokalgemeinde
Eine praktische Frage für eine Gemeinde ist nun, wie der neu gefundene Glaube für die
Lateinamerikaner eine heilende, auferbauende und zur kritischen Mündigkeit führende
11 Siehe Anhang, Fragebogen, Frage 23. Graphik siehe Anhang Abb. 38.
12 “Dass wir mit gegenwärtigen Situationen, die wir uns vielleicht n icht aussuchen konn ten oder
für die wir uns eventuell sogar fälschlicherweise entschieden haben, in einen inneren Frieden kommen -
sie uns zur “Heimat” machen - ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass wir die Zukunft positiv
gestalten können.” Hauser, Heimat, 7.
13 Hauser, Heimat, 8.