GASTRO Das Fachmagazin 03/21
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3/2021 INTERVIEW
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Mit Agrilution steigt Miele in das Zukunftsfeld „Vertical Farming“ ein: In
vollautomatisierten Plantcubes für zuhause wachsen konkurrenzlos frische,
aromatische und nährstoffreiche Salate, Kräuter und Microgreens.
Fotos: Miele
Braucht wenig Platz: Ein Luftreiniger Miele AirControl,
der sich auch dort bewährt, wo keine Fenster
verfügbar oder diese schwierig zu öffnen sind.
Das Thema „Luftqualität“ war uns
schon bisher wichtig und über die
Staubsauger haben wir auch eine Expertise
im Bereich der Filter. Die Basistechnologie
war also da, aber Corona
hat die Weiterentwicklung des Produktes
priorisiert.
Wie funktioniert dieser AirControl
und wie effektiv ist er?
Grob gesprochen gibt es drei Modelle
für verschiedene Raumgrößen und –formen.
Die Luft wird angesaugt und durch
ein fünfstufiges Filtersystem geleitet, das
99,995 Prozent aller Staubpartikel, Pollen
oder eben auch Viren herausfiltert. Zusätzlich
wird der Hauptfilter auf 70 Grad
erwärmt, um Viren auch thermisch abzutöten
und um ein Wachstum auf dem
Filter zu verhindern. Der AirControl kann
dabei die Raumluft sechsmal pro Stunde
umwälzen und bei Versuchen hat man
festgestellt, dass die Aerosolkonzentration
mit dem AirControl um das 3,6-fache
niedriger liegt als ohne Einsatz des Luftreinigers.
Für uns ist das Produkt also ein
wichtiger Beitrag für mehr Sicherheit im
Gastgewerbe, das auch in Zukunft Relevanz
haben wird.
Nicht vergessen neben Corona darf
man Themen wie Energieeffizienz,
Nachhaltigkeit oder Umwelt. Wie
relevant sind solche Aspekte für den
Kunden bzw. bei der Entwicklung
Ihrer Produkte?
Natürlich ist das ein enorm wichtiges
Thema. Nicht nur für unsere Kunden,
weil es dabei ja auch ums Geld geht.
Wenn ich mit 30 oder 40 Grad waschen
kann, spare ich gegenüber einer
60-Grad-Wäsche Geld. Und 80 Prozent
des ökologischen Fußabdrucks produziert
ein Gerät in der Laufzeit beim Kunden,
nur 20 Prozent bei der Produktion
und Entsorgung. Es gibt also großes Potential
beim Umweltschutz im täglichen
Gebrauch. Das bedeutet für Miele zum
Beispiel, dass rund 50 Prozent unserer
Forschungs- und Entwicklungsausgaben
ausschließlich in die Themen Umwelt
oder Energieeffizienz fließen.
Das Smart Home schreitet immer
mehr voran. Wie sieht es diesbezüglich
im Gewerbe aus? Wie weit sind
professionelle Waschmaschinen oder
Geschirrspüler „smart“?
Dieses Thema wird für uns natürlich
auch immer interessanter. Wir haben
inzwischen ein eigenes Tochterunternehmen
namens „appWash“, das die
entsprechenden Geräte auch im professionellen
Bereich vernetzt. So sieht
die Hausdame etwa am Handy, wie
lange die Waschmaschine noch für den
Waschgang braucht, Servicetechniker
sehen extern, wann der nächste Servicetermin
fällig ist oder welches Bauteil
vielleicht defekt ist, aber es geht z.B.
auch um die automatisierte Waschmittel-Dosierung.
Sie bieten aktuell einen Bonus von
bis zu 1.500 € pro Gerät für Kunden
aus Gastronomie und Hotellerie. Wie
lange wird es den noch geben?
Offiziell war diese Aktion bis Ende März
geplant, aufgrund der speziellen Situation
werden wir sie aber bis 31. Mai verlängern.
Ein anderes Feld, bei dem Miele seit
Ende 2019 unterwegs ist und das
eigentlich mit Sauberkeit und
Hygiene überhaupt nichts zu tun hat,
ist „Vertical Farming“.
Können Sie den Bereich auch noch
kurz skizzieren?
„Vertical Farming“ hat in dem Fall nichts
mit Außenfassadenbegrünung zu tun,
sondern es geht um platzsparenden
Pflanzenanbau auf mehreren Ebenen in
einem geschlossenen Raum, also etwa
die Aufzucht von Pilzen, Salat oder Kräutern
auf möglichst geringem Raum. Das
Gerät dazu heißt „Plantcube“ und wurde
vom Münchner Startup „Agrilution“ entwickelt,
das Miele gekauft und entsprechend
weiterentwickelt hat. Grob skizziert
kommen hier Saatmatten hinein
und die Pflanzen können unter kontrollierten
und überwachten Rahmenbedingungen
gezüchtet werden.
Das ist natürlich für alle Köche interessant,
die keinen eigenen Garten zur
Verfügung haben, also etwa in Ballungsräumen.
www.miele.at