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GASTRO Das Fachmagazin 03/21

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3/2021 PORTRAIT

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Der gebürtige Tiroler Paul Ivic (re.) und sein Team (oben) trafen mit dem

hochwertigen vegetarischen Angebot den Nerv der Zeit. Fotos: Ingo Pertramer

„Vegetarische

Ernährung

soll Spaß

machen“

Das Restaurant TIAN in Wien war vor zehn Jahren ein Pionier im fleischlosen

Fine-Dining-Bereich und ist mit dem Konzept bis heute erfolgreich.

Von Clemens Kriegelstein

Wer Visionen hat, braucht – folgt

man einem ehemaligen Bundeskanzler

– einen Arzt. Oder man

ist finanziell soweit abgesichert, dass

man diese Visionen verwirklichen kann.

So wie Christian Halper. Der Mitbegründer

eines erfolgreichen Investmentfonds

zog sich 2010 aus dem Börsengeschäft

zurück und eröffnete Ende 2011

info

TIAN

Restaurant Wien:

Himmelpfortgasse 23

Bistro Wien: Schrankgasse 4

Restaurant München:

Frauenstraße 4

Besitzer: Christian Halper

Geschäftsführer und

Küchenchef: Paul Ivic

Mitarbeiter: insgesamt 48

Sitzplätze: 48 (Rest. Wien), 120

(Bistro Wien), 35 (München)

www.tian-restaurant.com

ein rein vegetarisches Fine-Dining-Restaurant

namens TIAN (was im Chinesischen

so viel wie „Himmel“ bedeutet) in

Wien, dem nach wenigen Jahren ein legeres

Bistro (ebenfalls in Wien) und ein

weiteres Restaurant in München folgen

sollten. Als Küchenchef (und seit kurzem

auch als Geschäftsführer aller Lokale)

konnte von Beginn an dem gebürtigem

Tiroler Paul Ivic das Konzept schmackhaft

gemacht werden, wobei der „schon

ein wenig gezuckt“ habe, als ihm gesagt

wurde, dass nicht mal Fisch auf der Speisekarte

erwünscht sei. Ivic hatte sich bis

dahin seine Sporen u.a. im Seehof Goldegg,

im Trofana Royal in Ischgl und in der

Post in Lech verdient.

Erstes vegetarisches

Sterne-Restaurant

Das Konzept „hochwertige Küche ohne

Fleisch oder Fisch“ traf dabei offenbar

den Nerv der Zeit und war von Anfang

an ein Erfolg. Nicht nur bei den einschlägigen

Restaurantguides, die das TIAN

aktuell mit einem Stern (Michelin) bzw.

vier Hauben (Gault Millau) auszeichnen,

sondern auch beim Publikum, das so gar

nicht dem Vorurteil von sektiererischen

Berufs-Veganern entspricht. „90 Prozent

unserer Gäste sind ganz normale Fleischesser“,

schätzt Ivic. Und das liegt wohl

auch daran, dass man den Leuten zwar

eine alternative Ernährungsform zeigen,

aber keinesfalls verkrampft missionieren

wolle. Vegetarische oder sogar vegane

Ernährung soll Genuss bereiten, Spaß

machen und kein Krampf sein, lautet das

Credo hier.

Ivic: „Was ich an der vegetarischen

Küche liebe ist die Arbeit mit Produkten

aus der Natur. Mir ist wichtig, dass ich

mit meiner Küche nicht den Geschmack

von Fleisch nachahme. Die meisten vegetarischen

Restaurants haben Tofu oder

Seitan als Fleischersatz in ihrem Menüplan.

Das ist bei uns anders. Die Natur

bietet so viele bemerkenswerte Geschmäcker,

warum sollten wir also versuchen

etwas nachzuahmen, wenn wir

mit den ursprünglichsten aller Zutaten

arbeiten können?“

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