GASTRO Das Fachmagazin 03/21
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14 COVERSTORY
3/2021
Ohne Landwirtschaft kein Tourismus
Die Verflechtung von Landwirtschaft,
als Basis unserer Lebensmittel,
mit dem Tourismus steht
immer mehr im Vordergrund. Ein gedeihliches
Miteinander ist oberste Priorität
für die Zukunft und wo das gelebt
wird, gibt es breite Zustimmung
an allen Fronten. Vorzeigeprojekt für
eine gelungene Symbiose ist die Slow
Travel Region Lesachtal und Gailtal.
Auf der Basis von Slow Food, einer
Initiative, der Barbara van Melle ein
Gesicht gab, entstand ein Tourismusprojekt,
das Gästen die Geschichte
der Produkte erzählt und sie dann auf
deren Spuren wandern lässt. So kann
dem Gailtaler Speck vom Frühstückstisch
bis zum Schweindl im Stall gefolgt
werden. Interessierte schauen
bei Produzenten hinter die Kulissen,
Küchenchefs kochen Slow Food, was,
einfach formuliert, die Wiederentdeckung
regionaler Esskultur ist und
auch den Zeitgeist trifft – alles etwas
langsamer anzugehen. Schneller, höher
und weiter war einmal. Jetzt gilt
es, zurück zu den Wurzeln zu gehen
– in diesem Fall zu jenen des guten
Geschmacks, wie die Initiative ihre
Tourismusangebote betitelt. Alte Gemüsesorten
und regionale Nutztierrassen
sind die Hauptdarsteller beim
Slow Food und als Küchenchef gilt es,
sich ein gutes Netzwerkt an Zulieferern
aufzubauen.
Die Vernetzung von Landwirschaft
und Tourismus wird immer wesentlicher,
wie auch Bundesminiterin Köstinger
betont: „Beide Branchen sind
eng miteinander verwoben und gestalten
den ländlichen Raum - eine verstärkte
Kooperation bietet noch enormes
Potenzial. Eine große Chance für
diese vertiefte Kooperation bietet die
Schnittstelle Kulinarik. Daher arbeiten
die Österreich Werbung und das Netzwerk
Kulinarik an einer gemeinsamen
Kommunikationskampagne, um Österreich
als DIE Kulinarik-Destination
Europas zu positionieren. Ziel der Kampagne
ist die Bewusstseinssteigerung
für qualitäts- und herkunftsgesicherte
Produkte und gemeinsame Positionierung
und Vermarktung Österreichs.“
www.slowfood.travel
www.slowfood-kaernten.at
Eckart Mandler, Mitbegründer von Slow Food Kärnten: „Herkunft und Qualität
aus der Region sind am Teller kostbar! Slow Food steht für einen Wechsel in der
Ernährungs- und Esskultur, weil gut, sauber und fair die Grundprinzipien der
weltweiten Slow Food Bewegung sind“.
Fotos: Slow Food Kärnten
Genusslandprodukte in der Gastronomie
Mit der Strategie Genussland Oberösterreich
wurde 2003 in Oberösterreich
ein Marketingdach zur Stärkung
der Landwirtschaft und heimischen Lebensmittelwirtschaft
geschaffen. Die
Vernetzung landwirtschaftlicher und
gewerblicher Anbieter ist wesentlicher
Bestandteil, ebenso wie die Präsenz regionaler
Erzeugnisse. Dafür arbeiten alle
Akteure entlang der Wertschöpfungskette,
von den bäuerlichen Produzenten
über die agrarischen und gewerblichen
Verarbeiter und Vermarkter bis hin
zur Gastronomie, zum Lebensmittelhandel
und zum Tourismus unter dem Dach
Genussland Oberösterreich zusammen.
Der Trend zur Regionalität ist auch in
der Gastronomie stärker spürbar, immer
mehr Gäste fragen aktiv nach der Herkunft
der verarbeiteten Rohstoffe. Genussland
Oberösterreich hat das klare
Ziel, Regionalität bei der Lebensmittelherkunft
auch in der Gastronomie fest
zu verankern.
Genussland Wirte erfüllen hohe Anforderungen
in Sachen Transparenz, Herkunft
und Qualität und sind mit dem Gütesiegel
AMA GENUSS REGION qualitäts-
und herkunftsgeprüft. Sie werden
regelmäßig von externen Kontrollstellen
v.l.n.r. DIin Margit Steinmetz-Tomala (GF
Kulinarik), Hofr. Maga Maria-Theresia
Wirtl (Leitung Stabstelle Genussland).
überprüft. Bei ihnen werden die Hauptrohstoffe
Fleisch, Milch und Milchprodukte,
Eier, Obst und Gemüse sowie Wild
und Fisch regional gekauft. das Netz umfasst
gehobene Restaurants genauso wie
gemütliche Wirtshäuser.
www.genussland.at
Fotos: Genussland