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GASTRO Das Fachmagazin 03/21

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3/2021 FLEISCH

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ist besser als sein Ruf

also von Rind, Schwein, Lamm und Ziege,

gesundheitlich schlechter als weißes

Fleisch, wie von Huhn oder Pute, abschneidet.

Doch ganz so einfach ist es

nicht. Bezieht sich die Aussage auf das

Cholesterin und die Auswirkungen auf

das Herz-Kreislaufsystem, so scheint

es egal zu sein, welches Fleisch gegessen

wird. Geht es um die Wahrscheinlichkeit,

an bestimmten Krebsarten,

wie etwa Dickdarmkrebs, zu erkranken,

so scheint es, dass rotes Fleisch

etwas schlechter abschneidet. Aber

es werden noch einige Studien nötig

sein, um diese Frage eindeutig zu klären,

denn besonders die Fleischmenge,

die Zubereitungsart und die Fütterung

der Tiere spielen eine große Rolle

im Geschehen. Gekochtes rotes Fleisch

ist somit vermeintlich gesünder als Gegrilltes,

Fleisch von mit Gras gefütterten

Rindern gesünder als mit Silage und

Kraftfutter. Lieber ein gekochtes Schulterscherzel

vom Freilandrind, statt ein

gegrilltes T-bone-Steak oder Schweinskotelette?

Besser eine Portion Paprikahenderl

statt knuspriger Chicken

wings? Ist einmal in der Woche ein großes

gegrilltes Steak mit reichlich Gemüse

ungesünder, als zweimal in der Woche

gedämpftes Fleisch ohne Gemüse?

Alles Fragen, die auch in Zukunft nicht

so leicht zu beantworten sind, da Ernährung

sehr komplex ist. Eine bunte, abwechslungsreiche

Kost, mit moderatem

Fleischkonsum, egal, ob weiß oder rot,

könnte der richtige Weg sein.

Fakt ist aber, dass Bio-Fleisch eine

gesündere Fettzusammensetzung aufweist

und es enthält deutlich mehr ungesättigte

Omega-3-Fettsäuren als konventionell

hergestelltes Fleisch. Wenn

Fleisch auf den Teller kommt, dann am

besten von Tieren, die viel im Freien

sind und ein gutes Leben hatten.

Mit Fleisch aus Österreich

Klima schützen

Durch die Klimakrise ist unser Rindfleischkonsum

in Verruf geraten. Aus

klimatechnischer Sicht ergibt es aber

Sinn, vermehrt auf regionales Fleisch zu

setzen. Nicht nur werden durch die meist

kürzeren Transportwege CO2-Emissionen

eingespart, sondern wir unterstützen

damit auch unsere Umwelt.

Der natürliche Lebensraum der Kuh

ist das Grünland – ländlicher Raum, in

dem überwiegend Gras wächst. Dieses

Grünland ist erstens Teil unserer Kulturlandschaft

– nur dank Tieren wie Kühen

wird diese Fläche, die sie abfressen, mit

ihrem Mist düngen und somit auch pflegen,

ist es für unsere Aktivitäten nutzbar.

Zweitens ist diese Bodenfläche ein

wertvoller CO2-Speicher. Wird eine Kuh

standort- und artgerecht gehalten, ist sie

also in einen natürlichen Kohlenstoff-

Kreislauf eingebunden.

Österreich besteht über die Hälfte der

Fläche aus Grünland, welches kaum in

Ackerland umgewandelt und daher nur

zum Weiden genutzt werden kann. Wiederkäuer

verwerten also die Gräser, die

wir nicht essen können, und „veredeln“

sie in Lebensmittel.

Dass mit dem Kauf von regionalem

Fleisch die Wertschöpfung ebenfalls in

der Nähe bleibt und die Produktionsbedingungen

nachvollziehbar bleiben, sind

zwei weitere schöne Nebeneffekte. Wenn

Hannes Royer - Gründer und Obmann

des Vereins „LandschafftLeben“.

Foto: Land schafft Leben

wir den Begriff „regional“ nicht nur mit

dem nächstgelegenen Bauern als Lieferanten

in Verbindung bringen, dann sind

die benötigten Mengen auch vorhanden

– österreichisches Fleisch gibt es ausreichend.

Die Gäste werden das Angebot

mit Sicherheit dankend annehmen.

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