GASTRO Das Fachmagazin 03/21
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72 KAFFEE
3/2021
Foto: Udo Mittelberger
Geschäftsführer Markus Hämmerle:
„Durch den Neubau schaffen wir eine
direkte Verbindung zwischen Herstellung
und Lager. Dadurch verkürzen wir
die Transportwege und können unsere
internen Abläufe flexibler gestalten.“
Hämmerle Kaffee produziert Fair-Trade- und Bio-Produkte der sortenreinen Hausmarke
Ragazza..
Fotos: Jens Ellensohn
der Verpackung als einer der ganz großen
Umweltsünder auf. Und hier ist
man gut unterwegs, denn bei Hämmerle
versucht man ganz grundsätzlich,
die Verpackung auf das Nötigste einzuschränken
und die Verpackungen für die
Eigenmarken Ragazza und NOSKO bestehen
teilweise aus Aluminium-freiem
Material. Im Automatenservice wurde
kürzlich das Projekt „Ready for Future“
entwickelt, bei dem durch eine innovative
Papierbecherlösung der Kunstbecherverbrauch
um 60 Prozent reduziert
werden konnte. Und die neuen, energieeffizienten
Verpackungsanlagen für die
Endverpackung und Kartonierung, die
im Zuge der Erweiterung angeschafft
werden, sollen bereits in den nächsten
zwei Jahren eine Einsparung von rund
2 Millionen Laufmeter Klebeband bringen.
Die Umwelt freut’s.
Photovoltaikanlage mehr als die Hälfte
unseres Stromverbrauchs selbst und
sparen pro Jahr rund 89 Tonnen CO2 ein.
Das ist auch finanziell ein Gewinn. Die
Sonne schickt uns keine Rechnung.“
Investition trotz Krisenzeiten
In den nächsten Monaten fließen bei
Hämmerle vier Millionen Euro in eine
Betriebserweiterung mit 3.300 m2 Lagerfläche
und eine weitere Million in die
Anschaffung von Maschinen. Was nach
einer mutigen Entscheidung in Zeiten
wie diesen klingt, ist pure Notwendigkeit.
Denn Hämmerle Kaffee konnte
trotz, oder vielleicht sogar wegen, der
außergewöhnlichen Situation, neue Kunden
dazu gewinnen. Auch im benachbarten
Ausland.
Doch was bringt das grüne Engagement?
Sind Kunden explizit an der
Nachhaltigkeitsstrategie interessiert?
„Ja“, meint Georg Gerster, „weil wir da
schon seit Jahren aktiv sind. Die steigende
Nachfrage und die wachsende Akzeptanz
in der Bevölkerung macht sich
immer stärker bemerkbar! Wir sind überzeugt,
dass sich unser ehrliches Engagement
auszahlt.“
Das Image des Automatenkaffees unterliegt
einem Wandel, Qualität ist der
entscheidende Faktor für den Erfolg. Wer
das richtig macht, wie die Vorarlberger,
kann sich am Markt etablieren. Eigentlich
hatten die Hämmerles mit ihrem Geschäftsmodell
den „Coffee to go“ bereits
im Angebot, als der Begriff noch nicht in
unserem Sprachgebrauch vorhanden war.
Neu zu bauen heißt
nachhaltig zu bauen
Nachhaltig verpacken, nachhaltig einkaufen
– und wie sieht es mit der Energie
aus? Die Sonne als Energieträger für
die hauseigene Produktion wird schon
länger genützt und das neue Logistik-
Center wird durch eine Grundwasserwärmepumpe
und Betonkernaktivierung
geheizt und gekühlt. Wie hoch
ist da die Einsparung, ist die relevante
Frage? „Wir gehen davon aus, dass wir
künftig einen signifikanten Teil unseres
Energiebedarfs selbst erzeugen und
so Kosten sparen können. Schon heute
produzieren wir mit unserer 102 kWp-
info
Die Hämmerle Kaffee GmbH mit Sitz in Bludesch ist Großhändler,
Hersteller von Instant-Heißgetränken, Spezialist für Kaffeesysteme
und Dienstleister in der Betriebsverpflegung in einem. Das Traditionsunternehmen
wurde 1972 von Dieter und Brigitte Hämmerle
gegründet und wird seit 1999 in zweiter Generation von Geschäftsführer
Markus Hämmerle geleitet.
Das Unternehmen setzt auf Nachhaltigkeit und ist mit dem Biound
Fairtrade-Siegel sowie UTZ und IFS zertifiziert. Hinzu kommt
die Mitgliedschaft bei Sedex, der internationalen Organisation für
ethische und nachhaltige Geschäftsweise. Hämmerle Kaffee ist als
SMETA-4-Pillar-Unternehmen zertifiziert. (Das Audit in Form von
SMETA 4-Pillar wird unter anderem von Großunternehmen aus der
Lebensmittelindustrie eingefordert.)
www.haemmerle-kaffee.at