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GASTRO Das Fachmagazin 03/21

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3/2021 GREEN FUTURE

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Auch die legendäre

Stelze kommt in Bioqualität

auf den Tisch.

GREEN

FUTURE

Wir haben uns zuerst die Frage gestellt „Was bringt es?“, nicht „Was kostet es?“ –

Für uns kommt der Ansatz der Nachhaltigkeit aus dem Bewusstsein, dass es keinen

Planeten B gibt.

Fotos: Kolarik

Gastronomie im grünen Fokus

Nachhaltigkeit in der Gastronomie betrifft viele Ebenen: Stichwort

Lebensmittelverschwendung, Abfallwirtschaft und recycelbare Verpackung.

Von Petra Pachler

Doch die Gastronomen sind bei green

sehr eifrig unterwegs und regional

einzukaufen ist sehr oft ihr erster

Schritt dorthin. Das verbessert nicht nur

den ökologischen Fußabdruck, sondern

mindert auch die Abhängigkeit von Lieferketten,

und Konsumenten wollten ohnehin

schon lange wissen, woher die Produkte

auf ihrem Teller kommen.

Dass zu einer gastronomisch grünen

Agenda aber weit mehr gehört als Regionalität

am Teller und wie man dies vorbildhaft

umsetzt, zeigt das Nachhaltigkeitskonzept

von Kolariks Luftburg.

Das nachhaltige Dreieck

Die legendäre Institution im Wiener Prater

geht das Thema ganzheitlich an. Bereits

2001 wurde der Betrieb für seine

nachhaltige Philosophie mit dem österreichischen

Umweltzeichen ausgezeichnet.

Damals noch unter der Ägide

von Mama Elisabeth Kolarik, und Sohn

Paul, der den Betrieb im Sommer 2020

übernommen hat, führt diese Strategie

konsequent weiter. Seit 2019 sind

alle Lebensmittel aus 100 Prozent biologischem

Anbau, was der Luftburg das

Goldsiegel der Initiative „Natürlich gut

essen“ und den Umweltpreis der Stadt

Wien einbrachte. Auch alle Heißgetränke,

Säfte, der Wein und das Bier stammen

gänzlich aus biologischem Anbau.

Zudem garantiert die Luftburg ihren Bio-

Bauern die Abnahme der gesamten Ernte,

was den biologischen Anbau nachhaltig

unterstützt. Was nicht regional

bezogen werden kann, wird vorrangig in

„Fair Trade“ Qualität bezogen. Dank eines

optimierten Systems, das im Laufe

der Jahre (unter anderem auch mit Global

2000) entwickelt wurde, fallen kaum

Lebensmittelreste an. „Wir verzichten

zum Beispiel gänzlich auf Gemüsedekoration,

da wir die Erfahrung gemacht haben,

dass diese nicht gegessen werden“,

so Paul Kolarik.

Nachhaltigkeit auch im

Hintergrund

Durch den Einsatz von Perlatoren (ein

Strahlregler, der die Wassermenge reduziert)

und sensorgesteuerten Wasserhähnen

wird Wasser gespart, eine Osmoseanlage,

ein Ionisator und der – sparsame

– Einsatz von ökologisch abbaubaren

Reinigungsmitteln sorgen für das Gesamtkonzept.

Die Energie, als einer der

größten CO2-Verursacher in Betrieben,

wird schon seit 2012 zumindest teilweise

aus einer hauseigenen Photovoltaik-

Anlage gedeckt und mit ihr werden auch

drei Elektroautos betrieben. Die Lüftungen

und Kühlanlagen sind mit einer Wärmerückgewinnungsanlage

verbunden

und die Umstellung auf LED-Leuchtmittel

mutet in Anbetracht dieses hohen

Umwelt-Engagements schon fast als

Selbstverständlichkeit an. Im Bereich Abfall

und Recycling setzt man in der Luftburg

auf Mehrweg- und Großgebinde.

Die Kolariks sind aber auch im Mitarbeiterbereich,

der im Nachhaltigkeitsdenken

gerne vernachlässigt wird, vorbildhaft

unterwegs: Mitarbeiter aus 25

Nationen und die Zusammenarbeit mit

„jobwärts“, bei der bis zu sieben Arbeitsplätze

für beeinträchtigte Mitarbeiter

geschaffen wurden, ist Ausdruck gelebter

Inklusion. Kolariks Luftburg ist ein

anschauliches Beispiel, dass gute Gastronomie

und eine nachhaltige Lebensund

Arbeitsweise kein Widerspruch sind.

kolarik.at/places/kolariks-luftburg/

info

Der Betrieb ist offizieller Partner

von Bio Austria und den

Green Chefs und erhielt 2019

als einer von vier Vorzeigebetrieben

den Umweltpreis

der Stadt Wien. Ebenso ist

Kolariks Luftburg seit 2019

mit dem Umweltzeichen

zertifiziert.

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