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GASTRO Das Fachmagazin 03/21

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36 CONVENIENCE

3/2021

Und täglich ein Ei

Österreich ist ein Land der Erzeuger und Konsumenten von Eiern. Denn egal, ob als Spiegelei

oder im Gugelhupf, Eier landen gerne und häufig auf unseren Tellern. Text & Fotos: Andrea Jungwirth

Da der Selbstversorgungsgrad zwar bei

knapp 90 Prozent liegt, werden aber über

das Hintertürchen immer noch Käfigeier

importiert, denn diese Haltungsform

ist weltweit dominierend. Vor allem aus

anderen EU-Ländern, der Ukraine oder

sogar aus Übersee landen versteckte Käfigeier

in Fertigprodukten, Eipulvern oder

Flüssigei, alles Produkte, die auch gerne

in der Gastronomie oder in Großküchen

verwendet werden. Gerade bei Flüssigei,

das oft Basis für das beliebte Rührei am

Frühstücksbuffet in der Gastronomie ist,

hat Österreich einen Marktanteil von

etwa 50 Prozent. Da ist noch viel Potenzial

im Land und das AMA-Gütesigel für

Eiprodukte kann der Gastronomie den

Einkauf erleichtern und so verarbeitete

Käfigeier ausschließen.

Mit etwa 2 Milliarden Eiern pro Jahr

liegt Österreich beim Verbrauch

über dem EU-Durchschnitt und

zählt zu den Ländern in Europa mit dem

höchsten Pro-Kopf-Konsum. Vier bis

fünf Eier pro Woche verspeist jeder Österreicher.

Der Eierkonsum ist seit einigen

Jahren ziemlich stabil, er steigt sogar

etwas und das, obwohl sich immer mehr

Menschen vegan ernähren.

Bio, freilaufend oder

Bodenhaltung?

Bereits jedes fünfte Ei stammt von besonders

„glücklichen“ Hühnern, denn es

kommt aus Bio-Freilandhaltung. Die EUweite

Kennzeichnung erleichtert den Einkauf.

So gibt bei frischen Eiern der Stempelabdruck

auf dem Ei, der sogenannte

Erzeugercode, Auskunft über die Haltungsform.

Die erste Zahl kennzeichnet

die Haltungsform, wobei 0 für Bio-Eier

steht, 1 für Freilandhaltung und 2 für Bodenhaltung.

Die Zahl 3 steht für Käfighaltung,

die in Österreich – und inzwischen

auch EU-weit – verboten ist. Die Buchstaben

hinter der Zahl stehen für das Land

aus dem die Eier stammen, wie AT für

Österreich oder DE für Deutschland. Die

weiteren Ziffern dahinter stehen für den

Betrieb, aus dem die Eier stammen.

In Österreich ist die Käfighaltung ausnahmslos

verboten, auch die sogenannten

„ausgestalteten Käfige“, die in der

EU noch erlaubt sind und den Legehennen

kaum mehr Platz bieten als in den

ursprünglichen Käfigen. So ist Österreich

ein Musterland in der Eierzeugung.

Ökologischer Fußabdruck

Tierische Lebensmittel schneiden in der

Ökobilanz meist schlechter ab als pflanzliche.

Das Ei liegt genau dazwischen. Bei

der Herstellung wird etwa so viel Kohlendioxid

erzeugt, wie bei Frischkäse. Wer

jetzt glaubt, dass Bio-Eier beim CO2-Verbrauch

am besten abschneiden, der irrt:

Beim Tierwohl liegen Bio-Eier aber ganz

vorne. Am Geschmack oder an der Dotterfarbe

kann man die Haltungsform

nicht erkennen. Jedoch ist der Eidotter

bei Bio-Eiern meist heller, eher hellgelb.

Das liegt am Futter, da zugesetzte Farbstoffe

wie Carotinoide verboten sind.

Eine typisch orange Dotterfarbe, wie sie

oft bei anders erzeugten Eiern vorkommt,

stammt von eben diesen.

Keine Angst vorm Cholesterin

Eier sind besser als ihr Ruf und erhöhen

trotz des hohen Cholesteringehaltes den

Cholesterinspiegel nicht. Aber bei gesundheitsbewussten

Menschen hält sich

die Mähr hartnäckig und Eier werden immer

wieder ins Spiel gebracht, wenn vom

Cholesterinspiegel die Rede ist.

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