GASTRO Das Fachmagazin 03/21
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3/2021 WHISKEY
65
Die österreichischen
Kultbrenner
Hans Reisetbauer
Senior und Junior
produzieren
schon seit über 25
Jahren erfolgreich
Single Malts aus
eigener Gerste.
Foto: Reisetbauer
Die Lagerung der Reisetbauer Whiskys
in gebrauchten Weinfässern sorgt für
deren hochwertige Qualität
Foto: Reisetbauer
Reisetbauer, der schon seit 1995 sein eigenes
„Lebenswasser“ produziert. „Dadurch,
dass wir unsere eigene Gerste
produzieren, ist uns dann auch schnell
die Idee zum Whiskybrennen gekommen“,
erklärt Hans Reisetbauer seine Beweggründe
für eine nachhaltige Nutzung
der vorhandenen Ressourcen. Besondere
Vorbilder von bekannten Whisky-Destillerien
hat er indes keine, da man in der
Stilistik einen österreichischen Weg gehen
will. Aktuell besteht das Portfolio aus
drei verschiedenen Singe Malts mit einem
Alter von 7, 12 und 15 Jahren. Die Lagerung
erfolgt in Weinfässern von namhaften
Winzern wie Velich, Gesellmann
und Kracher, in denen einst Chardonnay
oder Trockenbeerenauslese reiften und
die den Reisetbauer’schen Whiskys ihre
einzigartige Note geben sollen. Die Produkte
kommen jedenfalls bei den Konsumenten
gut an, der Absatz steigt von Jahr
zu Jahr, über 70 Prozent der Produktion
gehen dabei in den Export.
„Geschmack sticht Alter“
Interview mit Alexander Batik, Mitbesitzer der Wiener Kleinod-Bars, über
aktuelle Whisky-Trends im Barbereich.
Foto: Nikolaus Mautner
Markhof
GASTRO: Wie hat sich der Whisky-
Konsum in den letzten Jahren
entwickelt?
Alexander Batik: Der Whiskey-Konsum
steigt leicht aber kontinuierlich an. Vor
allem gibt es mittlerweile auch mildere
Produkte, die auch Damen trinken.
Es ist ein spürbarerTrend weg vom Klischee
des reinen Männergetränks zu
beobachten.
Was trinken die Leute? Klassischer
Scotch, Single Malts, Bourbon,
Canadian, Irish oder gar heimische
Produkte?
In den Kleinod-Betrieben wird vor allem
Bourbon getrunken. Hier haben
wir auch das größte Angebot. Die beliebten
Cocktails beinhalten Bourbon.
Gerne servieren wir auch klassisch
Whiskey-Cola. Single Malts und Scotch
werden gerne getrunken, meistens aber
pur. Damit machen sie verhältnismäßig
und quantitative weniger aus. Canadian,
Irish und heimische Produkte spielen
in den Kleinod-Bars derzeit eine untergeordnete
Rolle.
Welche Whiskys sind die Renner? Die
Klassiker, die jeder kennt oder eher
ausgefallene Sorten bzw. Raritäten,
die auch was kosten dürfen?
Pouringprodukte wie Jack Daniel‘s sind
unsere Verkaufsschlager. Eingefleischte
Whiskeytrinker sind auch gerne bereit,
mehr für gute Whiskeys auszugeben.
In welcher Form wird Whisky am
meisten konsumiert? Als Cocktail,
pur, mit Wasser oder Eis? Und was
empfiehlt der Experte?
Bei uns wird der Whiskey vor allem als
Cocktail getrunken. (Bourbon) Scotch
und Singlemalt eher pur und mit Eis.
Solange man jetzt keine auf Whisky
spezialisierte American Bar betreibt:
Welche Sorten sollte eine durchschnittliche
gehobene Bar im
Portfolio haben, um die meisten
Wünsche abzudecken?
Wir haben von allem etwas im Haus:
Scotch – aus den Hauptregionen inkl.
verschiedener Charakteristika (rauchig,
salzig, fruchtig,..). Und Scotch verschiedener
Altersstufen sowie Bourbon mit
verschiedenen Schwerpunkten. Zur
Abrundung sollten Vertreter aus Kanada,
Irland und Japan nicht fehlen. Hier
reichen aber ein bis drei Vertreter pro
Region.
Gibt es generell spezielle
Whisky-Trends derzeit?
Alter spielt immer weniger eine Rolle.
Der Geschmack rückt mehr in den Mittelpunkt.