18.03.2021 Aufrufe

GASTRO Das Fachmagazin 03/21

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3/2021 KÜCHENTECHNIK

93

energiespartipp

Abwasserwärme-Rückgewinnung in Großküchen

Die Rückgewinnung und Wiedernutzbarmachung von Abwasserwärme

ist eine innovative Möglichkeit zur Energieeinsparung, die

einen Beitrag zu einem nachhaltigeren Großküchenbetrieb leistet.

Denn selbst moderne, energieoptimierte Großküchen haben meist

einen blinden Fleck: das Abwasser. Die darin enthaltene Energie

in Form von Wärme fließt in der Regel unwiederbringlich in den

Abfluss und somit aus der eigenen Energiebilanz. Rund 15 Prozent

des Energieverbrauchs in einer Großküche kann auf das Warmwasser

entfallen. Einige Hersteller haben nun Systeme auf den Markt

gebracht, die eine effiziente und wirtschaftliche Abwasserwärmerückgewinnung

für Großküchen ermöglichen. Dabei macht man

sich den Umstand zunutze, dass das Abwasser aus der Großküche

zunächst einen Fettabscheider passieren muss. Dieser kann durch

den Anschluss zusätzlicher Elemente neben seiner eigentlichen

Funktion zusätzlich zu einer Abwasserwärmerückgewinnungs-Anlage

ausgerüstet werden. Dieses Verfahren zur Abwasserwärmerückgewinnung

arbeitet bereits effizient ab Temperaturen von 25

Grad. Die Systeme stellen bis zu dreieinhalb Mal mehr Energie zur

Verfügung als sie verbrauchen – eine lohnende Rechnung.

Foto: fizkes /Adobe Stock

der jeweiligen Kernprozesse. Wird beispielsweise

energieeffizient gespült, verringert

sich der Energiebedarf der Spülmaschine

und zusätzlich der Bedarf der

sekundären Prozesse zur Abführung der

Wärme und Raumluftbelastungen. Spülmaschinen

werden bereits mit wirksamen

Techniken zur Effizienzverbesserung

angeboten. Der Energiebedarf

kann durch Wärmerückgewinnung aus

dem Abwasser und aus der Abluft (Wrasen)

deutlich verringert werden. Denn

nur ein Bruchteil der aufgewendeten

Energie in Küchen dient dem eigentlichen

Prozess des Kochens oder des Backens,

der Rest ist letztlich nur in den

Raum freigesetzte Wärme.

Spültechnik und Green Future

Investitionen in eine moderne Spültechnik

lohnen sich. Umgerechnet auf den

verbrauchten Liter Frischwasser, liegen

die Kosten für Strom bei 51 Prozent, die

für Wasser und Abwasser bei sechs beziehungsweise

acht Prozent. Das klingt

wenig. Als hauptsächliches Reinigungsmittel

und Träger von Chemikalien und

Wärme ist Wasser jedoch der zentrale

Kostenfaktor. Der Wasserverbrauch pro

Spülgang bzw. Korb ist daher das Hauptthema,

will man beim Spülen Ressourcen

sparen. Die Wasserkosten errechnen

sich letztendlich aus der Abwassermenge

für die Spülküche inklusive der Menge

für die Wasseraufbereitung. Auch die

Wärmerückgewinnung, Plattenwärmetauscher

oder Wärmepumpen haben

ein großes Einsparpotenzial. Green Future

und Nachhaltigkeit definieren sich

über viele Aspekte. Einerseits ist es der

Verbrauch, andererseits spielt auch das

Raumklima eine Rolle, das besser ist, je

weniger Wärme erzeugt wird. Gerade bei

größeren Spülanlagen ist die Wärmebelastung

in Verbindung mit der Luftfeuchtigkeit

für das Personal ein Thema. Ein

angenehmes Raumklima erhöht den

„Wohlfühlfaktor“ für die Mitarbeiter,

was wiederum weniger krankheitsbedingte

Ausfälle zur Folge hat. Ein wichtiger

Spareffekt leitet sich auch aus dem

Wasserverbrauch ab. Wenn eine Spülmaschine

weniger Wasser verbraucht, benötigt

sie weniger Energie, um das Wasser

zu erhitzen. Zugleich muss auch nicht so

viel Spülmittel (Chemie) eingesetzt werden.

Zusätzlich bringt das Prinzip der

Wärmerückgewinnung Einspareffekte

beim Energieverbrauch. Dadurch wird

weniger Wärme abgestrahlt und es entsteht

weniger Luftfeuchtigkeit im Raum.

Das heißt, die Investitionen in eine Lüftungsanlage

sind geringer und auch das

Raumklima wird verbessert.

Energie- und Wasserkosten

sparen

Eine Bestandsaufnahme der Verbrauchsgeräte

im Betrieb ist für eine Reduzierung

des Energieverbrauchs sinnvoll.

Was im privaten Haushalt gilt, ist

in der Gastronomie umso wichtiger: Die

Effizienz der Geräte, sei es nun der Herd,

die Spülmaschine oder der Kühlschrank,

muss stimmen, damit nicht unnötig

Mehrkosten entstehen. Eine umfassende

Inventur kann daher Schwachstellen

und Einsparmöglichkeiten aufzeigen.

Energie-Monitoring: Smart-Home-

Konzepte machen es bereits vor. Auch

Restaurants und Hotels können vom

sogenannten Energie-Monitoring oder

Smart-Metering profitieren. Dahinter

verbirgt sich der Einsatz von Datenloggern

oder „Intelligenten Stromzählern“,

die eine genaue Einsicht in den Energieverbrauch

im Tagesverlauf geben.

Auf diese Weise lassen sich beispielsweise

die Belastungen für den Stromverbrauch

durch den Einsatz mehrerer

Großgeräte zur gleichen Zeit ablesen

und in der Konsequenz gezielte Gegenmaßnahmen

ergreifen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!