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GASTRO Das Fachmagazin 03/21

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3/2021 GREEN HOTELS

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Grüne Hotelrevolution

GREEN

FUTURE

Sterne alleine reichen nicht mehr, es muss grün sein!

Von Petra Pachler

Man kann auch green plantschen

Kein Hotel der gehobenen Kategorie

kommt heute ohne Spa-Bereich

aus. Doch was für die Positionierung

des Hotels ein notwendiges Muss ist,

ist gleichzeitig Gift für die Umwelt.

Wasser und Energie werden in hohem

Maße verheizt, manchmal auch ohne

Beisein der Gäste. Der Handlungsbedarf

ist groß und Alternativen gefragt.

Dass es diese schon gibt, zeigt das Naturhotel

Edelweiß in Wagrain. Für sein

Green Spa, dem ersten in Europa, hat

das Hotel sowohl das Umweltzeichen,

als auch den Energy Globe erhalten

und zwar unmittelbar nach der Eröffnung

des Spas 2010 als Passivhaus.

Was macht Hotelier Erich Bergmüller

anders? „Wir heizen mit Erdwärme,

die dafür sorgt, dass der Wellnessbetrieb

nur 25 Prozent der Energie

eines vergleichbaren Betriebes

Eine Sterne-Zertifizierung ist nicht

mehr das Maß aller Dinge im Hotelbereich.

Vielmehr sind auch hier

nachhaltiges Engagement und eine

nachvollziehbare Strategie gefragt.

Thomas Reisenzahn, Geschäftsführer

von Prodinger Tourismusberatung, sieht

im Aufbau von Nachhaltigkeitsstrategien

eine Aufgabe für die Zukunft. Green Building

ist künftig nicht mehr nur ein Zusatzasset,

sondern ein Muss für die Hotellerie.

Bei bestehenden Häusern sieht

der Experte die größten Einsparungspotenziale

bei der Beleuchtung:

Nachhaltiges Wohnen im Hotel umfasst

eine breite Palette. Der Bau eines

Passivhauses gilt als eines der optimalsten

Entscheidungen, wer nachjustieren

muss, sollte sich den Energiebereich genauer

anschauen. Hier kann mit kleinen

Verbesserungen schnell einmal die CO2-

Bilanz verbessert werden. LED-Beleuchtungsmittel

zum Beispiel verbrauchen bis

zu 90 Prozent weniger Energie als herkömmliche

Lampen. Regionaler Einkauf

spart Lieferwege und im besten Fall werden

Speisereste in Biogasanlagen zu umweltfreundlicher

Energie umgewandelt.

Die Hotellerie als CO 2 -Treiber?

Oft als solche gebrandmarkt, kann das so

nicht generalisiert werden, weil es stark

von der Ausstattung des Hotels abhängt.

Betriebe mit einem großen Wellnessbereich

sind mit Sicherheit Energiefresser.

Immerhin stammen 20 Prozent der durch

den Tourismus verursachten CO2-Emissionen

aus dem Segment der Beherbergungsbetriebe.

Diese zu senken ist also

oberstes Ziel und all jene Betriebe, die mit

dem Umweltzeichen zertifiziert sind, verpflichten

sich genau dazu. Sie haben auch

die Möglichkeit, nicht vermeidbare Reste

dieser Emissionen zu kompensieren.

braucht“, so Bergmüller. Zudem wird

permanent eine hochenergieeffiziente

Wärmerückgewinnung eingesetzt:

Die Wärme von Duschwasser, Saunaabluft

sowie Lüftungs- und Entfeuchtungsanlagen

wird zurückgewonnen

und wieder genutzt. Das Biotop im

Für Thomas Reisenzahn, Geschäftsführer

von Prodinger Tourismusberatung,

liegt das größte Einsparungspotenzial

bei der Beleuchtung: „In einem Vieroder

Fünfsternehaus brennt immer

irgendwo ein Licht!“

Garten reinigt sich durch den natürlichen

Kreislauf selbst. Die Investitionen

in nachhaltige Ausrichtung eines

Spas ist kostenintensiv, amortisiert

sich aber laut Erich Bergmüller

in etwa acht Jahren.

www.mein-edelweiss.at

Foto: Hotel Edelweiss Foto: Prodinger Tourismusberatung

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