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GASTRO Das Fachmagazin 03/21

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3/2021 GEMEINSCHAFTSVERPFLEGUNG

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Gemüse ist für „Max“ und Markus Lahmer ein wesentlicher Bestandteil

bei den Kindermenüs.

Fotos: max-catering

schon seit Jahrzehnten kenne Der Bio-

Anteil an allen Lebensmitteln betrage

50 Prozent. Und damit ist es ja heute

noch lange nicht getan, seit immer mehr

Menschen die Nahrungsaufnahme als

Religionsersatz sehen: Vegetarisch, vegan,

halal, gluten- oder lactosefrei – irgendein

Sonderwunsch beim Essen gehört

in manchen Kreise ja schon fast zum

guten Ton. Bei Max löst man das mit vier

verschiedenen Grundmenüs, die sich aus

bis zu zehn Menülinien zusammenstellen

lassen. „In der Regel sind die vier Standardmenüs

‚klassisch‘, ‚ohne Schwein‘,

‚vegetarisch‘ sowie eines für ‚erhöhten

Kohlenhydrat- und Eiweißbedarf ‘,

klärt Franz „Max“ Lahmer auf. Aber auf

Wunsch könne man eben auch aus mehreren

Sonderkostformen wählen. Ach ja,

und eine kalte Jause wird auch jeden Tag

angeboten. Kein Thema sei indes die derzeit

so gehypte vegane Ernährung. Lahmer:

„Das sind maximal Einzelwünsche,

aber da sind sich fast alle Experten einig,

dass eine rein vegane Ernährung für

Kleinkinder alles andere als optimal ist.“

Die Regeln, die bei der Verköstigung

von Kindern außerdem eine Rolle spielen,

füllen ganze Bücher. Da wird teilweise

vorgeschrieben, wie oft es welche

Form von Beilagen geben muss, aus welcher

Region welche Art von Fleisch kommen

muss, Eier nicht aus Käfighaltung,

die Speisen müssen bestimmten Nährwertkriterien

entsprechen, etc. Und

schmecken muss es den Kindern natürlich!

Denn Kinder seien die ehrlichsten

Kritiker. Dazu müssen bei der Herstellung

auch praktische Dinge berücksichtigt

werden: So gäbe es etwa wenn Pizza

oder Lasagne am Speiseplan stehen, keinen

Kuchen, da dann alle Bleche belegt

seien und die Patisserie mithelfen müsse.

Lahmer: „Pizza und Lasagne gehören ohnehin

zu unseren absoluten Rennern bei

den Kindern – neben dem Cremespinat

lustigerweise.“ Und Wert legt der Firmenchef

auch auf die Tatsache, dass Convenience

absolut tabu sei, dass wirklich alles

frisch gekocht werde. „Ein Gulasch

wird hier exakt so zubereitet wie zu Hause.

Einziger Unterschied neben der größeren

Menge: Wir bekommen aus hygienischen

Gründen die Zwiebeln bereits

geschält angeliefert.“

Cent-Geschäft

Zu den wesentlichen Eckpunkten in der

Kinderverpflegung zählt die Kalkulation.

Die Arbeit mit Schulen und Kindergärten

ist und bleibt ein Cent-Geschäft, bei dem

der Preis aktuell ziemlich ausgereizt ist,

wie es Juniorchef Markus Lahmer formuliert.

„Wobei gefühlsmäßig die Eltern

das geringere Problem sind. Die schätzen

– Ausnahmen an bestimmten Standorten

bestätigen die Regel – tendenziell die

Qualität, würden eher sogar mehr zahlen“,

aber es gäbe eben auch andere Regulative.

Wobei man ja bei den Preisunterschieden

nicht von enormen Sprüngen

rede. Markus Lahmer: „Da geht’s um

drei, vier, maximal fünf Prozent auf oder

ab.“ Ganz konkret gesprochen: Bei einem

Volksschulmenü rechnet man mit Kosten

von 4 bis 4,50 Euro.

In dem Zusammenhang betont Lahmer

jun., dass der gute Ruf, den man sich

in der Branche erarbeitet habe und das

gute Service generell – und in Zeiten wie

diesen speziell – der USP des Familienunternehmens

seien. „Denn – sind wir ehrlich

– preismäßig kommen wir mit den

ganz großen Konkurrenten, deren Zentralen

teilweise in Deutschland liegen, nicht

mit. Wenn die wollen, fahren sie preismäßig

über dich drüber. Also bleibt uns nur

die Qualität, die Verlässlichkeit und der

richtige Service, um uns abzuheben.“

Kein Job für Morgenmuffel

Wer bei Max Catering arbeitet sollte allerdings

kein Problem mit dem Frühaufstehen

haben. Denn während in klassischen

Küchen vor allem am Abend High

Noon herrscht, gehen hier in Wien-Oberlaa

die Lichter schon ab drei Uhr früh mit

der Anlieferung der ersten frischen Waren

an. Danach wird gekocht und die

Speisen im Cook&Chill-Verfahren, da

so die Nährstoffe und Vitamine bestmöglich

erhalten bleiben, für die Auslieferung

am nächsten Morgen vorbereitet.

Die Auslieferung selbst erfolgt dann

durch ein externes Transportunternehmen.

15 LKWs fahren dabei jeweils rund

zehn Schulen bzw. Kindergärten an.

Vater und Sohn Lahmer bleiben jedenfalls

optimistisch, was die Zukunft

für ihr Unternehmen bringt: „Wenn uns

die Corona-Krise eines gelehrt hat, dann

ist es noch mehr zusammenzuhalten und

flexibel zu sein, positiv zu bleiben und an

die Zukunft zu denken. Deswegen haben

wir auch jüngst drei Lehrlinge aufgenommen,

denn irgendwann wird das Leben

wieder ‚normal‘ werden!“

www.max-catering.at

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