bosg-magazin-1-2021
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MIT ZUVER-<br />
SICHT NACH<br />
VORNE!<br />
Es freut mich, dass Sie gerade das neue<br />
CHEF-Sache-Magazin in den Händen<br />
halten können. Zwar mit etwas Coronabedingter<br />
Verspätung – aber immerhin!<br />
Mich macht es stolz, dass uns dies<br />
überhaupt gelungen ist. Hat doch das<br />
neue Jahr gleich begonnen, wie das alte<br />
geendet hatte: herausfordernd für uns<br />
alle. Es wird wohl Jahre dauern, bis all<br />
die entstandenen Defizite überwunden<br />
sind. Aber Krisen sind bekanntlich auch<br />
Angebote des Lebens, sich zu wandeln.<br />
Man braucht noch gar nicht zu wissen,<br />
was neu werden soll. Man muss nur bereit<br />
für den Wandel sein – und zuversichtlich.<br />
Schauen wir also nach vorne<br />
und lassen uns von der momentanen Zuversicht<br />
und den positiveren «Moti-Viren»<br />
anstecken. Ich bin überzeugt, dass<br />
wir schon im Sommer mit einem anderen<br />
Blick auf die vergangenen Monate<br />
zurückschauen werden. In diesem Magazin<br />
haben wir wieder diverse Stimmen<br />
aus der Branche zusammengetragen und<br />
wie sie mit der Corona-Krise umgehen<br />
(ab Seite 8).<br />
Unternehmerisch ist die Situation für<br />
fast alle ein Desaster. Ohne Kurzarbeit,<br />
Kredite, Zahlungen der Versicherung<br />
oder Crowdfunding-Finanzierungen<br />
(Buzzword auf Seite 102) hätten wohl<br />
einige von uns die Türen schon lange für<br />
immer schliessen müssen. Und doch: Im<br />
ersten Corona-Jahr gingen nicht mehr<br />
Gastrobetriebe Konkurs als üblich. Von<br />
Anfang März 2020 bis Mitte Februar<br />
<strong>2021</strong> waren die Konkurseröffnungen<br />
sogar tiefer als im Vorjahr. Gleichzeitig<br />
gehen laufend neue Konzepte an den<br />
Start. Hoffen wir, dass das so bleibt. Auf<br />
Seite 22 erfahren Sie, wie man finanzielle<br />
Planungssicherheit erreichen kann.<br />
Im aktuellen CHEF blicken wir zurück<br />
auf die letzten Monate, betrachten die<br />
Gegenwart und wägen die Zukunftsperspektiven<br />
der Branche ab. Wir waren in<br />
der Schweiz unterwegs, von Basel über<br />
Luzern bis nach Genf, und haben über<br />
den Tellerrand geschaut. Dabei hat die<br />
Branche sehr Unterschiedliches erlebt.<br />
Während kleinere Einzelfirmen mehrheitlich<br />
auf sich selbst gestellt waren<br />
(und sind), können Gastroketten die<br />
Last auf viele Teilunternehmen verteilen.<br />
Zum Beispiel die Enchilada-Gruppe in<br />
Deutschland (Seite 16).<br />
Positiv stimmt mich, wie unsere Branche<br />
die letzten Monate für kreative<br />
Ideen und sogar Investitionen genutzt<br />
hat, vor allem auch im Bereich Digitalisierung.<br />
Hier scheint – wenn auch nicht<br />
immer freiwillig – der Knoten endgültig<br />
geplatzt zu sein. Konzepte wurden hinterfragt<br />
und neu aufgestellt. Spannend<br />
zu sehen, was alles daraus entstanden ist,<br />
sei es in der Ausser-Haus-Verpflegung<br />
(digitale Kantine, Seite 92), Hotellerie<br />
oder ganzen Tourismusregionen (z. B.:<br />
Engadin, Seite 48). Statt zu jammern,<br />
haben viele von uns sich mit Alternativszenarien<br />
befasst und neue Dienstleistungen<br />
mit Start-up-Groove auf die<br />
Beine gestellt: Take-away, Lieferservice,<br />
Fine-Dining-Gourmetboxen etc. So<br />
kann es weitergehen.<br />
Ihr Andreas Krumes