bosg-magazin-1-2021
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94 3.1 TREND-SACHE TRENDING TOPIC<br />
Der Kurier bringt<br />
die frischen Produkte<br />
in eins von 30<br />
Unternehmen rund<br />
um Frankfurt und<br />
stellt sie kühl.<br />
Das tolle Feedback ermutigte sie, in<br />
diese Richtung weiterzudenken. «Und<br />
zwar komplett neu, wie es unsere Art<br />
ist», sagt Dinter. «Nur so können wir uns<br />
zwischen den etablierten grossen und<br />
mittleren Contract-Caterern nachhaltig<br />
durchsetzen.»<br />
80 PROZENT UMSATZ WEG<br />
Richtig Schwung bekam die Idee, als mit<br />
der Corona-Pandemie rund 80 Prozent<br />
des Catering-Umsatzes von «we celebrate:»<br />
wegbrachen. Dinter und Meiser<br />
holten die Pläne für ihre Online-Kantine<br />
aus der Schublade und entwickelten<br />
ein kulinarisches und logistisches Konzept,<br />
mit dem sie inzwischen die Mitarbeitenden<br />
von mehr als 30 Unternehmen<br />
in und um Frankfurt flexibel versorgen.<br />
Diese bestellen am Vortag auf einer<br />
Website ihr Wunschgericht aus einem<br />
wechselnden Angebot von 20 Gerichten.<br />
Drei Food-Welten stehen zur Auswahl:<br />
«Fonte di Vita» (italienisch), «Lebensglück»<br />
(regional) und «Zest for Life»<br />
(asiatisch-internationale Fusion). Das<br />
kulinarische Spektrum ist damit deutlich<br />
grösser als bei den meisten Betriebsrestaurants.<br />
Um den Aufwand überschaubar<br />
zu halten, setzt «we celebrate:»<br />
auf eine ausgeklügelte und konsequent<br />
umgesetzte Komponentenküche, bei<br />
der möglichst wenige Zutaten immer<br />
wieder neu kombiniert und interpretiert<br />
werden. Vieles wird vorproduziert, tiefgekühlt<br />
und ist bei Bedarf punktgenau<br />
einsetzbar. Digitale Technik hilft bei der<br />
Auswertung von Renner- und Penner-<br />
Gerichten. Die Speisekarte wird so ständig<br />
überprüft und an die Wünsche der<br />
Kunden angepasst.<br />
KEIN BESTELLZWANG,<br />
KEIN MINDESTUMSATZ<br />
Mit zum Start zwei Kühltransportern<br />
liefert die Online-Kantine die Speisen<br />
am nächsten Tag bis 12 Uhr im Mehrweggeschirr<br />
kalt an. Die Kunden müssen<br />
sie nur noch in der Mikrowelle aufwärmen.<br />
Das gebrauchte Mehrweggeschirr<br />
nimmt der Lieferdienst am Folgetag<br />
wieder mit. Pro Gericht sind zwischen<br />
7 und 10 Euro fällig – ein Betrag, den<br />
die Arbeitgeber in der Regel übernehmen.<br />
Ausserdem zahlen die Unternehmen<br />
für jeden Mitarbeiter einen monatlichen<br />
Grundbetrag von 15 Euro, um die<br />
Kosten für die Logistik und das Mehrwegsystem<br />
abzudecken. «Das ermöglicht<br />
es uns, den Preis für das Essen tatsächlich<br />
in den Wareneinsatz und die Qualität<br />
zu investieren», erläutert Dinter. Die<br />
Pflicht, etwas zu bestellen, oder einen<br />
Mindestumsatz gibt es nicht: Die Mitarbeitenden<br />
entscheiden individuell, ob<br />
sie ordern und wann sie essen.<br />
Zielgruppe der Online-Kantine sind<br />
alle Unternehmen mit 15 bis 1000 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, für die<br />
es sich unabhängig der Gründe nicht<br />
rechnet, ein eigenes Betriebsrestaurant<br />
zu unterhalten. Dinter betont: «Verglichen<br />
mit den Kosten, den Investitionen,<br />
dem Raumbedarf und sonstigem Auf-