bosg-magazin-1-2021
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34 1.2 TAT-SACHE INSIGHT<br />
Simone Müller-Staubli,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Schatz AG.<br />
Im Fokus der Arbeitsgruppe standen zunächst<br />
die Themen «Transparenz und<br />
Unterstützung», war man sich doch<br />
bewusst, dass die Politik – oftmals aus<br />
Unwissen – die betriebswirtschaftliche<br />
Lage des Gewerbes nicht wirklich in<br />
den Entscheidfindungsprozess mit einbezieht.<br />
In der Folge entstand auch ein<br />
Projekt für Lernende, die dank einem<br />
Fundraising in der Weiterführung ihrer<br />
Ausbildung unterstützt werden können.<br />
Schliesslich wurde eine Petition lanciert,<br />
die von mehr als 6000 Personen unterschrieben<br />
wurde. Es gibt damit viel Action<br />
– für Freiwilligenarbeit.<br />
TRANSPARENZ ALS TRUMPF<br />
Die Fachhochschule Luzern beauftragten<br />
wir in einem ersten Schritt im<br />
November 2020 mit einer Studie, die<br />
aufzeigt, wer genau Unterstützung benötigt<br />
und wer nicht. Die Arbeitsgruppe<br />
wollte keine Subventionen nach Giesskannenprinzip,<br />
sondern zielgerichtet die<br />
knappen Hilfsgelder jenen Betrieben zukommen<br />
lassen, die eine Unterstützung<br />
in erster Linie benötigen. Im zweiten<br />
Schritt hat Roland Fischer (GLP) im<br />
Nationalrat in Erfahrung gebracht, wie<br />
es mit den Ansteckungsraten in den Restaurants<br />
genau aussieht. Schliesslich hat<br />
im dritten Schritt Professor Beck von<br />
der Universität Luzern aufgezeigt, dass<br />
die Ansteckungsraten des Gastgewerbepersonals<br />
unterdurchschnittlich seien.<br />
Damit konnte in der Öffentlichkeit und<br />
in der Politik ein objektives, differenziertes<br />
und glaubwürdiges Bild der Anliegen<br />
des Gastgewerbes deutlich gemacht<br />
werden. Dies führt zu einer breiten Berichterstattung<br />
in lokalen und nationalen<br />
Medien. Die bewirkte Solidarität in<br />
der Politik und Gesellschaft mündete in<br />
einer Unterstützung des Gastgewerbes.<br />
AUFHÖREN – NEIN, SICHER NICHT<br />
Mittlerweile hat sich mit den Härtefallgeldern<br />
einiges zum Erträglichen gewendet,<br />
doch die Baustellen werden bleiben.<br />
Es wird Jahre dauern, bis die Defizite<br />
aus den Jahren 2020 und <strong>2021</strong> überwunden<br />
sind. Die Gründer der Arbeitsgruppe<br />
haben sich deshalb entschieden,<br />
ihre Arbeit als Verein mit dem Namen<br />
«à point» weiterzuführen. Nicht mehr<br />
ganz so öffentlich und politisch, aber<br />
immer noch auf Rahmenbedingungen<br />
fokussiert und mit der Absicht, gemeinsam<br />
das Business in der Zentralschweiz<br />
voranzubringen. Aus Konkurrenten sind<br />
am Ende Mitstreiter geworden, welche<br />
sich gemeinsam für eine bessere Zukunft<br />
einsetzen.