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44 1.3 TAT-SACHE KONZEPTE IM FOKUS<br />

Tamara Waeber und<br />

Simon Rindlisbacher<br />

haben mit dem Café<br />

Spurlos ein Konzept<br />

kreiert, das auch nach<br />

der Krise top-aktuell<br />

bleiben dürfte.<br />

«Im Zentrum stehen dabei die fünf englischen<br />

R der Kreislaufwirtschaft – also<br />

‹refuse›, ‹reduce›, ‹reuse›, ‹recycle›, ‹rot›»,<br />

sagt Tamara Waeber, die das Café zusammen<br />

mit Simon Rindlisbacher führt.<br />

Die beiden testen alle Food- und Non-<br />

Food-Produkte auf Herz und Nieren<br />

und gestalten das Angebot des Lokals<br />

so, dass sein ökologischer Fussabdruck<br />

möglichst klein ist.<br />

Laden («refuse», d. h. Einzelverpackungen<br />

werden abgelehnt), zu Beginn gabs<br />

nur ein kleines, aber feines Snack-Angebot<br />

(«reduce», dt. reduzieren) und Kaffee<br />

wird kompostiert («rot», dt. verrotten im<br />

Sinne von biologisch abbaubar). Apropos:<br />

Die Kaffeebohnen sind der einzige<br />

Kompromiss, alle anderen Produkte<br />

kommen von möglichst lokalen Produzenten<br />

mit derselben Philosophie wie<br />

jener des «Café Spurlos». Diese aufzuspüren<br />

und mit ihnen noch nachhaltigere<br />

Lösungen zu finden, ist nach wie vor<br />

eine der Herausforderungen für Waeber<br />

und Rindlisbacher.<br />

Dass bei ihnen vieles «work in progress»<br />

ist, stresst die beiden allerdings wenig.<br />

«Wir hatten nie den Anspruch, mit ei-<br />

IN KLEINEN SCHRITTEN ZUM ZIEL<br />

Das fängt bei der Einrichtung an. 90<br />

Prozent der Spurlos-Ausstattung – von<br />

der Serviette bis hin zum Tresen – stammen<br />

aus anderen Betrieben, sind also<br />

«re used» (dt. wiedergebraucht). Statt in<br />

der Einzelverpackung kommt der Zucker<br />

in der Dose aus dem Unverpacktnem<br />

fertigen Konzept zu starten», sagt<br />

Waeber. Das Café solle vor allem ein Ort<br />

sein, wo ZEWIL, Produzenten und innovative<br />

Start-ups nachhaltige Ideen auf<br />

ihre Praxistauglichkeit testen könnten.<br />

Und ein Treffpunkt, wo Gastronominnen<br />

und Gastronomen ihre Erfahrungen<br />

austauschen und Gäste in gemütlicher<br />

Atmosphäre «richtig guten Kaffee» trinken.<br />

NICHTSTUN IST KEINE LÖSUNG<br />

«Wir arbeiten nach der Devise ‹failing<br />

forward› (dt.: vorwärts scheitern). Diese<br />

erlaubt es, mit gangbaren Lösungen<br />

anzufangen und diese immer mehr zu<br />

optimieren», erklärt Waeber. Bei Nachhaltigkeit<br />

gehe es nicht um alles oder<br />

nichts, sondern darum, irgendwo zu

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