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als Kommunikationsmedium einer zukunftsfähigen - Fairtrade

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Es stellt sich <strong>als</strong>o die Frage, wodurch solche Bilder in den Köpfen der Menschen manifestiert werden. Die Vermittlung einseitiger<br />

Bilder beginnt oft schon in der Schulzeit, wo Geschichten über fremde Länder und Völker erzählt, und somit Wertungen ausgelöst<br />

werden. Es werden Weltbilder vermittelt, die den Anspruch erheben, objektiv zu sein, jedoch immer durch subjektive, politische und<br />

ökonomische Werthaltungen stark beeinflusst sind. VIELHABER (2000, S.44) beschreibt die Lehrer im Geographieunterricht <strong>als</strong><br />

Geschichtenerzähler mit offiziellem Bildungsauftrag, denen das Wahrheitsmonopol zugebilligt wird.<br />

Die Wahrnehmung der Länder des Südens ist von Kindesalter an viel mehr an Emotionen wie Angst, Mitleid, Freude oder Schönheit<br />

geknüpft, <strong>als</strong> an eine „realistische“ Darstellung der Verhältnisse. Es kommt sehr oft zu <strong>einer</strong> Verzerrung des Weltbildes und auch<br />

zur Gefahr der Vereinheitlichung der Welt nach westlichem Vorbild. Wahrnehmung ist etwas sehr Kulturspezifisches, und wir<br />

müssen davon weg kommen, Gegebenheiten <strong>als</strong> einzig wahre Wahrheit und Selbstverständlichkeit zu erachten. Wir leben in <strong>einer</strong><br />

ständig fortschreitenden Veränderung der Welt und dürfen somit nicht weiter Pauschalisierungen und traditionsreiche, teils tote<br />

Wissensbestände vermitteln.<br />

Abgesehen von der Schule sind die Medien (und hier insbesondere das Fernsehen) die größten Vermittler undifferenzierter<br />

Weltbilder. Denn: „Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt in der wir leben wissen, wissen wir durch die<br />

Massenmedien.“ (LUHMANN 1996, S. 9) Sei dies nun über die amerikanische Monokultur der Filme oder über UNIVERSUM und<br />

BBC Dokumentationen, die genau EIN Bild der Welt präsentieren. Wenn dieses eine Bild noch dazu „indigene Naturvölker in ihrer<br />

idyllischen aber zurückgebliebenen Lebensweise“ zeigt, kommt es zu <strong>einer</strong> massiven Beeinflussung von Weltbildern, und die<br />

Unterscheidung zwischen Fiktion und Realität wird für einen breiten Teil der Gesellschaft immer schwieriger. Das heißt, wir kennen<br />

die Länder der Erde vorwiegend durch die Medien - kaum <strong>einer</strong> war selbst dort. Und diese Informationen werden durch<br />

Journalisten interpretiert und manipuliert bzw. durch den wirtschaftlichen und politischen Einfluss im Mediensektor verfälscht. Die<br />

Informationen werden unreflektiert <strong>als</strong> einzige Wahrheit aufgenommen. Wichtig ist nur, was im Fernsehen gezeigt wird - was nicht<br />

gezeigt wird ist eigentlich gar nicht existent.<br />

<strong>Kommunikationsmedium</strong> „Fair Trade“<br />

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