21.09.2012 Aufrufe

als Kommunikationsmedium einer zukunftsfähigen - Fairtrade

als Kommunikationsmedium einer zukunftsfähigen - Fairtrade

als Kommunikationsmedium einer zukunftsfähigen - Fairtrade

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7.4. Weltläden vs. Supermärkte<br />

7.4.1. Sinnhaftigkeit der Unterscheidung<br />

In der „Fair Trade“ Szene gibt es schon lange die Diskussion, ob eine Unterscheidung zwischen dem Verkauf der FAIRTRADE<br />

Produkte im Supermarkt bzw. den Weltläden Sinn macht. Die Produkte sind schließlich teilweise dieselben, und für die<br />

ProduzentInnen macht es keinen Unterschied, ob diese nun im Supermarkt oder im Weltladen gekauft werden. Die ProduzentInnen<br />

wollen eine Steigerung ihres Umsatzes und plädieren deshalb dafür, dass ihre Produkte auch in Supermärkten angeboten werden.<br />

Allerdings gibt es doch drei wesentliche Unterschiede zwischen diesen beiden Vertriebskanälen. Erstens die Gewinnspanne bzw.<br />

die Einzelhandelsspanne, die der Konsument bzw. die Konsumentin zahlt. Diese kommt im einen Fall den Weltläden zugute, welche<br />

den Gewinn beispielsweise dazu nutzen, Projekte zu fördern. Der Gewinn bleibt <strong>als</strong>o auf alle Fälle im Umfeld des fairen Handels<br />

hängen. Im Fall der Supermärkte bleibt der Gewinn im jeweiligen Unternehmen und wird auch in private Kassen abgeschöpft.<br />

Ein weiterer Unterschied liegt ganz offensichtlich im „Fair Trade“ Anteil des Sortiments. Im Supermarkt ist dieser Anteil<br />

verschwindend gering, d.h. die Gewinne werden zu einem großen Teil über unfair gehandelte Güter erwirtschaftet. Die Weltläden<br />

verdienen ihr Geld ausschließlich über fair gehandelte Produkte und haben durchschnittlich gerade einmal 30% Spanne (vgl.<br />

MITTERLEHNER 2007).<br />

Als dritten und zugleich wichtigsten Unterschied möchte ich die Informationsarbeit hervorheben. Die Weltläden sind die<br />

Fachgeschäfte des fairen Handels. Legt man Wert auf gute Hintergrundinformationen zu den ProduzentInnen oder den fairen<br />

Handel im Allgemeinen, so erhält man diese in erster Linie in den Weltläden. Der Supermarkt ist hierfür, allein aufgrund s<strong>einer</strong><br />

Strukturen, meist nicht der richtige Ort, und die MitarbeiterInnen sind selten in der Lage, eine wirklich gute Auskunft zu geben.<br />

Diese eben erwähnten Unterschiede existieren zwischen den beiden Vertriebskanälen – Supermarkt und Weltladen – was aber<br />

keine Wertung beinhalten soll. Dies heißt <strong>als</strong>o nicht, dass der eine Kanal besser ist <strong>als</strong> der andere. „Aber deswegen ist es für mich<br />

dennoch so, dass mir die einen Fairhandelskonsumenten genauso lieb sind wie die anderen. Ich denke mir, wir brauchen beide,<br />

und es gibt einfach bei allen Themen diejenigen, die sich ein bisschen intensiver damit auseinander setzen, die vielleicht auch ein<br />

bisschen mehr machen wollen. Und es gibt andere, die durchaus dazu bereit sind ein Stück des Weges mitzugehen, aber sich nicht<br />

so massiv reinhängen wollen.“ (Krier 2007).<br />

73<br />

Weltläden vs. Supermärkte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!