als Kommunikationsmedium einer zukunftsfähigen - Fairtrade

Der faire Handel birgt also ein unglaubliches Potential als eigenständiges Kommunikationsmedium, welches ein Verständnis für die
Länder des Südens, deren Einbettung in die Weltwirtschaft und globale Zusammenhänge zwischen Strukturen im Norden und
Strukturen im Süden transportiert. „Es ist eine sehr gute Schiene um Leuten Probleme bewusst zu machen. Den Leuten wird eher
die Situation im Rahmen der Globalisierung bewusst, und sie sagen vielleicht, den Bauern in der 3. Welt geht es auch nicht viel
anders als mir. Es kann möglicherweise ein stärkeres Bewusstsein entstehe, und auch eine stärkere Solidarität. Dass man sagt: Es
geht nicht nur darum das Billigste zu kaufen, sondern es geht auch um einen bewussten Entscheid, welche Produkte kaufe ich, und
wen fördere ich damit.“ (OBROVSKY 2007). Diese Zusammenhänge und das Verständnis für die Länder des Südens könnte man
auch als alternatives Weltbild bezeichnen, worauf im nun folgenden Kapitel eingegangen wird.
7.8. Das Kommunikationsmedium „Fair Trade“ und die Vermittlung von Weltbildern
Unsere Sicht der Welt ist geprägt von ganz bestimmten Bildern, welche teilweise schon im Kindesalter vermittelt werden. Dieses
Kapitel widmet sich dem Versuch zu erörtern, inwieweit diese Bilder der Wirklichkeit entsprechen, um im Anschluss daran die
mögliche Vermittlung alternativer Weltbilder mit Hilfe des fairen Handels zu diskutieren.
7.8.1. Die Suche nach den Vermittlern einseitiger Weltbilder
Als Einstieg in diese Thematik dient ein Zitat, in welchem NUSCHELER (1996, S.73) auf unterschiedliche Sichtweisen im Nord-Süd
Kontext hinweist: „Bemerkenswert ist auch, dass die kapitalistische Erste Welt und die sozialistische Zweite Welt durch ihre
sozioökonomischen und ideologischen Grundlagen unterschieden wurden, die Dritte Welt aber durch Defizite (‚Unterentwicklung’)
definiert wurde, die zwischen ihr und den beiden „entwickelten Welten“ ausgemacht wurden. Sie wurde also nicht durch das
definiert, was sie ist oder hat, sondern durch das, was sie nicht ist und nicht hat.“
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Kommunikationsmedium „Fair Trade“