als Kommunikationsmedium einer zukunftsfähigen - Fairtrade
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Rein vom wirtschaftlichen Aspekt her kann dem Werbespot der Siegelinitiative <strong>als</strong>o durchaus etwas Positives abgewonnen werden,<br />
was auch deren Argumentationsschiene ist: „Wir glauben, dass der Nutzen für die Leute im Süden genau dann entsteht, wenn hier<br />
in Österreich jemand ein fair gehandeltes Produkt kauft. Es entsteht aus unserer Sicht kein Nutzen für die 3. Welt, wenn wir hier<br />
viele Diskussionen, Medienarbeit oder Bildungsarbeit machen. Das ist einmal primär sehr interessant für uns. Bildungsarbeit und<br />
öffentliche Diskussionen können natürlich ein Weg sein, und indirekt eine Aufforderung, mehr fair gehandelte Produkte zu kaufen,<br />
aber das heißt noch lange nicht, dass ein Kaffeebauer in Mexiko etwas davon hat. […] Wir wollen den österreichischen<br />
Konsumenten und Konsumentinnen sagen: eine bewusste Entscheidung im Supermarkt führt zu einem Lächeln – zu etwas<br />
Positivem – in einem anderen Teil der Welt. Das ist sozusagen die reduzierte Story, die man rüberbringen muss.“ (GRUBER 2007).<br />
Diese rein wirtschaftliche Wachstumsstrategie ist <strong>einer</strong> der Hauptkritikpunkte an der Siegelinitiative, aber erklärt natürlich deren<br />
Werbestrategie und somit den TV Spot. Trotzdem stellt sich die Frage, ob gerade das, in der Entwicklungspolitik so häufig<br />
diskutierte „Kindchenschema“, wie man es ja auch von anderen Institutionen wie der Caritas oder den SOS Kinderdörfern kennt, die<br />
beste Lösung für die Werbung ist. Schließlich geht es im fairen Handel auch um Erwachsene, und vor allem um den zentralen<br />
Begriff der Partnerschaft. „Partnerschaft hat für mich immer etwas mit gleichberechtigten Menschen zu tun. Und ein reicher<br />
Österreicher kann nicht mit einem armen guatemaltekischen Indiokind Partner sein. Das ist eine Partnerschaft, die von vornherein<br />
ein völliges Ungleichgewicht ist und sich auch darüber definiert. […] Mir geht es darum, anderen Leuten, die vielleicht weniger<br />
ökonomische Möglichkeiten haben, Möglichkeiten zu eröffnen. Aber wirklich auf <strong>einer</strong> gleichwertigen Ebene, und nicht so der eine,<br />
der das große Geldbörserl hat, und über das große Wissen verfügt, und auf der anderen Seite dann die Anderen, die dann wenn<br />
der Euro in die Kassa springt, anfangen zu lächeln.“ (KRIER 2007).<br />
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Werbung und Öffentlichkeitsarbeit