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als Kommunikationsmedium einer zukunftsfähigen - Fairtrade

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Durch das Mitspracherecht, bzw. die Möglichkeit, den Preis selbst zu verhandeln, kommt es auch zu einem Anstieg des<br />

Selbstwertgefühls der Produzentengruppen. So kann man oftm<strong>als</strong> beobachten, dass Kinder in diesen Gruppen anders erzogen<br />

werden, bzw. diesen eine Schulausbildung geboten wird, die vorher nicht möglich gewesen wäre. Ein sehr schönes Beispiel liefert<br />

hier SCHLEHUBER (2007): „Wir waren jetzt erst in Bolivien auf <strong>einer</strong> Reise, wo die (die PartnerInnen) […] vor 30 Jahren angefangen<br />

haben, Kakao zu pflanzen, und dam<strong>als</strong> teilweise Analphabeten waren. Jetzt haben sie in 20 Jahren eine der größten<br />

Kakaokooperativen Boliviens aufgebaut, die auch auf politischer Ebene mitspricht, und in der die jetzigen Geschäftsführer Kinder<br />

der ehemaligen Mitarbeiter sind und studiert haben.“<br />

Mittlerweile haben auch die ProduzentInnen verstanden, dass der heutige Markt keine unzureichende Qualität erlauben würde. Da<br />

für die fair gehandelten Produkte in der Regel ein höherer Preis bezahlt wird, muss auch die Qualität passen. Die Produktqualität<br />

nimmt eine sehr zentrale Rolle ein. Ohne Qualität würde fairer Handel heute nicht mehr funktionieren. Allerdings müssen die<br />

ProduzentInnen natürlich erst einmal in die Lage versetzt werden, diese Spitzenqualität ständig bereitstellen zu können. „Es ist nicht<br />

so, dass einfach das geerntet wird, was dort seit Jahrzehnten wächst.“ (GRUBER 2007). So müssen beispielsweise oft ganze<br />

Plantagen auf Bioanbau umgestellt werden.<br />

Der wirtschaftliche Erfolg des fairen Handels ist <strong>als</strong>o eng damit verbunden, dass auch die Produktqualität drastisch verbessert<br />

worden ist. Neben dem, dass die etablierten Akteure - wie die Weltläden und die EZA Fairer Handel GmbH - viel getan haben um<br />

ihre Produkte qualitativ zu verbessern, setzt die Siegelinitiative darauf „Akteure zu finden, die schon einen Namen <strong>als</strong> kompetente<br />

Hersteller ihrer Produkte haben.“ (GRUBER 2007). Hier wurden Namen wie Pfanner, Rauch, Zotter oder Honig Mayer genannt.<br />

Firmen, die um eine Zertifizierung mit dem FAIRTRADE Gütesiegel ansuchen, müssen den Qualitätsansprüchen genügen. Den<br />

Bewerbern wird von Anfang an klar gemacht, dass sich das Siegel nicht dazu eignet, Produktqualitäts- oder Geschmacksdefizite<br />

wettzumachen.<br />

Laut GRUBER (2007) bedeutet Qualität im fairen Handel heute nicht nur mehr konstante Spitzenqualität im eigentlichen Sinne,<br />

sondern beispielsweise auch „umfassendes Service im technischen Bereich (Kaffeemaschinen, Mahlwerk,…). Es ist nicht immer<br />

nur die Qualität der Kaffeebohne. Dazu gehört auch die Verpackung, dazu gehören Serviceleistungen an Großabnehmer und so<br />

weiter. Die Kompetenz der FAIRTRADE Partner ist ganz, ganz wichtig.“<br />

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Auf der Suche nach Qualität

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