als Kommunikationsmedium einer zukunftsfähigen - Fairtrade
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7.4.3. Fallbeispiel MPREIS<br />
Als Fallbeispiel für eine Supermarktkette dachte ich ursprünglich an die Firma Spar, welche für den österreichischen<br />
Lebensmitteleinzelhandel repräsentativ gewesen wäre. Aus Termingründen erklärte sich jedoch niemand aus dem Vorstand bereit,<br />
ein Interview mit mir zu führen, und ich wurde aus der PR-Abteilung mit einigen allgemeinen Informationen zum Thema „Fair<br />
Trade“ bei Spar abgespeist. Auf der Suche nach <strong>einer</strong> Alternative stieß ich auf das Tiroler Familienunternehmen MPREIS, welches<br />
mir sofort einen Interviewtermin mit der Leiterin der Marketingabteilung anbot. Das Unternehmen hat derzeit an die 150<br />
Niederlassungen und beschäftigt über 4.000 Mitarbeiter. MPREIS ist bekannt für die innovative Architektur der Märkte, sein soziales<br />
Engagement, die Stärkung der regionalen Wirtschaft und seine Anliegen für Umwelt und Nachhaltigkeit. Mit bis zu 130.000<br />
KundInnen täglich, einem Jahresgesamtumsatz von knapp 50 Millionen Euro und einem Marktanteil von ca. 30% ist MPREIS<br />
Marktführer im Lebensmitteleinzelhandel in Tirol (vgl. www.mpreis.at [12.03.08]). Im Interview zeigte sich auch das Engagement für<br />
„Fair Trade“, und ich möchte MPREIS hier <strong>als</strong> Beispiel <strong>einer</strong> erfolgreichen Integration des fairen Handels in eine Supermarktkette<br />
vorstellen. Dies heißt nicht, dass die Entwicklungen und das Engagement im restlichen österreichischen Lebensmitteleinzelhandel<br />
gleich positiv zu bewerten sind. Aber MPREIS könnte <strong>als</strong> Marktführer in Tirol eine Voreiterrolle übernehmen, um auch österreichweit<br />
aufzuzeigen, dass im Lebensmitteleinzelhandel ein nachhaltiges, ökosoziales und trotzdem (oder gerade deswegen) sehr<br />
erfolgreiches Wirtschaftskonzept möglich ist.<br />
7.4.3.1. Aufnahme von „Fair Trade“ Produkten ins Sortiment<br />
MPREIS war nach der Gründung der Siegelinitiative 1993 „der erste Supermarkt in Österreich, der EZA Kaffee ins Sortiment<br />
aufgenommen hat.“ (HUTER 2007). Dass der Betrieb bereits in der 3. und 4. Generation <strong>als</strong> Familienunternehmen geleitet wird,<br />
beeinflusst sehr stark die Firmenphilosophie und auch das Sortiment. „Deshalb haben wir 1993 gesagt, es ist wichtig, dass wir ‚Fair<br />
Trade’ ins Sortiment aufnehmen, und dass unser Kunde einfach die Möglichkeit hat, dieses Produkt zu kaufen und um einen Beitrag<br />
zum ethischen Einkaufen zu leisten.“ (HUTER 2007).<br />
78<br />
Weltläden vs. Supermärkte