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5.5. Entwicklungszusammenarbeit in Österreich<br />

5.5.1. Der Weg vom Empfänger- zum Geberland<br />

vgl. im Folgenden HÖDL 2003, OBROVSKY 2006 und www.eza.at [14.12.2007]<br />

Ursprünglich war Österreich wohl eher <strong>als</strong> Empfängerland und nicht <strong>als</strong> Geberland von „Entwicklungshilfe“ einzustufen. Nach 1945<br />

erhielt Österreich Wirtschaftshilfe im Rahmen des Marshall-Plans sowie hohe Kredite von der Weltbank. Erst ab Mitte der 50er<br />

Jahre fing die katholische Kirche an Hilfsaktionen für die Hungernden in der Dritten Welt zu organisieren und es wurden erstm<strong>als</strong><br />

staatliche Gelder <strong>als</strong> öffentliche Entwicklungshilfe ausgewiesen.<br />

Um 1960 begann sich die Rolle Österreichs zu ändern und es kam zu einem Diskurs über Verantwortung im internationalen Kontext<br />

der Entwicklungshilfe. Allerdings stellte das österreichische Institut für Wirtschaftsforschung fest, dass „Österreich bisher weit mehr<br />

entwicklungsfördernde Anleihen empfing (ERP-Hilfe, Weltbankkredite) <strong>als</strong> gewährte“ (HÖDL 2003, S.28). 1961 trat Österreich<br />

schließlich der OECD bei, und so betrieb Österreich in den Jahren 1960 - 1970 klassische Entwicklungshilfe, die sich in erster Linie<br />

durch Missionarisierungen und Hilfsaktionen für die Hungernden in der 3. Welt der katholischen Kirche (zum Beispiel in Afrika)<br />

auszeichnete. Das erste Entwicklungshilfegesetz gab es erst 1974, wobei dies eher <strong>als</strong> Exportförderung gesehen wurde. Bruno<br />

Kreisky brachte in den 70er-Jahren schließlich die EZA stark voran, auch wenn er die österreichischen Verpflichtungen laut ODA<br />

nicht erfüllte. Jedoch prägten seine Aussagen stark die Entwicklung der EZA in dieser Dekade. So ist „den Völkern Afrikas und<br />

Asiens zu helfen […] nur eine Abgeltung dessen was wir von dort empfangen haben, […] sind doch in Asien und Afrika die Urströme<br />

unserer Kultur entsprungen“ (HÖDL 2003, S.33). Weiters meinte Kreisky: „Es ist eine Art von internationaler Investitionspolitik, die<br />

uns Österreicher interessieren muss, wollen wir die Zukunft unserer Wirtschaft sichern“ (HÖDL 2003, S.35). Und: „Es wird viel<br />

Überzeugungsarbeit bedürfen, den Menschen in den demokratischen Staaten begreiflich zu machen, dass sie auf einen Teil ihrer<br />

Konsummöglichkeiten zugunsten jener Menschen verzichten müssen, die heute nicht in der Lage sind, Waren, die sie dringend<br />

benötigen, zu kaufen“ (Hödl 2003, S.37).<br />

36<br />

Entwicklungszusammenarbeit in Österreich

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