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5.3. Entwicklungstheorien<br />

Ein Thema zieht sich im Zusammenhang mit Entwicklungspolitik wie ein roter Faden durch die Werke vieler Autoren der<br />

Wirtschaftsgeographie: Die Entwicklungstheorien, welche an dieser Stelle etwas genauer beleuchtet werden sollen (vgl. im<br />

Folgenden HAAS/NEUMAIR (2007) und NOHLEN (1998)).<br />

Die ersten Berichte über Hungersnöte in der Dritten Welt kamen in den 50er Jahren nach Europa. Vorher schenkte man diesen<br />

Ländern wenig Beachtung (zumal man nach dem 2. Weltkrieg selbst mit dem Wiederaufbau beschäftigt war). Ab den 50er Jahren<br />

fühlte man sich aber der Entwicklungshilfe verpflichtet, und so wurde auch nach den Ursachen und möglichen Lösungsansätzen der<br />

Unterentwicklung gesucht. Die bekanntesten dieser entstandenen Entwicklungstheorien lassen sich in zwei Kategorien<br />

zusammenfassen: Modernisierungstheorien und Dependenztheorien.<br />

Auch HAAS/NEUMAIR (2007, S.69) schreiben dazu: „Für die Problematik der Entwicklungsländer zeichnen viele Ursachen<br />

verantwortlich; ihre Analyse macht den Einbezug sowohl sozioökonomischer, <strong>als</strong> auch historischer wie religiös-kultureller Aspekte<br />

erforderlich. Es darf nicht verwundern, dass daher viele Entwicklungstheorien nebeneinander existieren, die an unterschiedlichen<br />

Punkten ansetzen und verschiedene Denkrichtungen repräsentieren. Unter den ökonomisch ausgerichteten Theorien lassen sich<br />

grob zwei Strömungen identifizieren: Modernisierungstheorien und Dependenztheorien.“<br />

Modernisierungstheorien:<br />

Diese Theorieansätze gehen davon aus, dass sich die Entwicklungsländer an die Industrieländer angleichen sollen. Die Ökonomie<br />

der Industrieländer wird <strong>als</strong> die Norm festgelegt, an der sich die unterentwickelten Länder in ihrem Entwicklungsprozess orientieren<br />

sollen. „Das Bild von der industrialisierten Gesellschaft entwickelter Länder wird daher zum normativen Zukunftsbild der<br />

Entwicklungsländer. Modernisierung gilt somit <strong>als</strong> direkt-evolutionärer Prozess in Richtung auf eine gesetzte Norm, die Modernität.<br />

Ein Abweichen von dieser Norm wird <strong>als</strong> Fehl- bzw. Unterentwicklung verstanden. […] Die Kernhypothese aller<br />

Modernisierungstheorien besagt, dass die Dritte Welt unterentwickelt ist und bleibt, weil und solange sie nicht fähig ist, sich aus den<br />

Fesseln der Tradition zu befreien.“ (HAAS/NEUMAIR 2007, S. 70).<br />

23<br />

Theoretische Grundlagen

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