als Kommunikationsmedium einer zukunftsfähigen - Fairtrade
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Weiters sind sich die Akteure des fairen Handels einig, dass dieser schon alleine aufgrund s<strong>einer</strong> Grundprinzipien auf freiwilliger<br />
Basis stattfinden soll. Statt dem Versuch „Fairness“ gesetzlich zu verankern, sollte man besser auf die Mündigkeit der<br />
KonsumentInnen vertrauen.<br />
Eine sehr große Chance für den fairen Handel liegt allerdings in der öffentlichen Beschaffung. Hier könnten die politisch<br />
Verantwortlichen zeigen, dass sie es ernst meinen. Es gibt zwar schon Ansätze, dass bei Ausschreibungen ökosoziale Aspekte mit<br />
berücksichtigt werden können, allerdings überwiegt nach wie vor das Billigstbieterprinzip gegenüber dem Bestbieterprinzip. „Man<br />
muss nüchtern sagen, dass die österreichischen Haushalte vermehrt ‚Fair Trade’ Produkte einkaufen. Die öffentlichen Haushalte,<br />
die riesige Volumina an Kaffee, Orangensaft usw. einkaufen – denken sie beispielsweise an den Krankenanstaltenfond in Salzburg<br />
oder Wien, wo es um hunderte Tonnen geht - die kaufen nach der extremen Billigstpreis und Billigstbietermethode ein.“ (GRUBER<br />
2007). Und Billigstbieter ist oft der, der am wenigsten Rücksicht auf die Umwelt oder soziale Standards nimmt. „Wenn eine<br />
Bundesregierung, eine Landesregierung oder eine Gemeinde für uns alle und mit unser aller Geld etwas anschafft, dann müsste es<br />
klar sein, dass wir alle - <strong>als</strong> Gemeinschaft der österreichischen Steuerzahler - wollen, dass diese Produkte aus sozialverträglicher<br />
und umweltverträglicher Produktion stammen. Auch wenn diese vielleicht 5% mehr kosten oder vielleicht auch 20% mehr kosten. Es<br />
kann nicht so sein, dass wir um das Prinzip des ‚immer noch Billigeren’ den Planeten ruinieren und einen großen Teil der Menschen,<br />
die darauf leben, und die Umwelt, die wir haben.“ (KRIER 2007).<br />
Tatsache ist, dass viele Produkte nach wie vor nicht einmal nach den Prinzipien der ILO hergestellt werden. „Das sind im Prinzip<br />
völkerrechtlich verbindliche Verträge, die zwischen souveränen Nationen auf dieser Welt abgeschlossen worden sind. Wo<br />
Regierungen sich dazu verpflichtet haben, das umzusetzen und einzuhalten.“ (KRIER 2007). Vor dem Hintergrund, dass selbst diese<br />
Prinzipien so oft nicht eingehalten werden, ist es wohl noch ein langer Weg, die Politik und die Wirtschaft für den fairen Handel zu<br />
sensibilisieren.<br />
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Wirtschaft