als Kommunikationsmedium einer zukunftsfähigen - Fairtrade
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Neben NOHLEN wird der Entwicklungsbegriff auch von Vertretern der Wirtschaftsgeographie aufgegriffen. VOPPEL (1999)<br />
beispielsweise sieht den entwicklungspolitischen Diskurs vor allem in bevölkerungsgeographischer Hinsicht, indem er schreibt: „Die<br />
Dimensionen zeigen, welchen Herausforderungen sich die Menschheit infolge des Bevölkerungsdrucks und des wirtschaftlichen<br />
Strukturgefälles in den globalen weltwirtschaftlichen und -politischen Zusammenhängen gegenübersieht. Die Schaffung von<br />
Voraussetzungen zur Optimierung räumlicher Nutzungen und Lebensverhältnisse in allen Teilen der Erde kann zur Stabilisierung<br />
der Versorgung somit <strong>als</strong> die wichtigste wirtschafts- und raumpolitische Aufgabe des 21. Jahrhunderts angesehen werden.“ (VOPPEL<br />
1999, S. 99).<br />
SCHÄTZL (1994) hingegen sieht den Entwicklungsbegriff im Zusammenhang mit Entwicklungshilfe und wirft einige Parallelen zu<br />
NOHLEN (1998) auf.<br />
„Als öffentliche Entwicklungshilfe werden Nettoauszahlungen an Entwicklungsländer bezeichnet, die von der öffentlichen Hand der<br />
Geberländer stammen, deren Vergabe zu konzessionären Bedingungen erfolgt, und die der Förderung der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung und der Hebung des Lebensstandards dienen. Die Notwendigkeit der Entwicklungshilfe begründen die Empfänger- und<br />
Geberländer unterschiedlich. Die Entwicklungsländer fordern von den Industrieländern einen Ressourcentransfer <strong>als</strong> Entschädigung<br />
für koloniale Ausbeutung und <strong>als</strong> Ausgleich für noch bestehende Benachteiligungen im internationalen Handel. Die Industrieländer<br />
verfolgen mit der Entwicklungshilfe neben entwicklungspolitischen auch eigene wirtschafts- und außenpolitische Zielsetzungen (vgl.<br />
W. Ochel 1982, S. 200 ff.). Das entwicklungspolitische Ziel beinhaltet die Steigerung der Wohlfahrt und die Verbesserung der<br />
Lebensbedingungen breiter Bevölkerungsschichten in den Entwicklungsländern. Die wirtschafts- und außenpolitischen<br />
Zielsetzungen orientieren sich stärker an den Eigeninteressen der Geberländer. Entwicklungshilfe wird für notwendig erachtet, um<br />
die eigene Rohstoffversorgung zu sichern, den Güterexport und die Auslandsinvestitionen der heimischen Wirtschaft zu fördern,<br />
sowie um im Wettbewerb mit konkurrierenden Gesellschaftssystemen bestehen zu können.“ (SCHÄTZL 1994, S. 77/78).<br />
22<br />
Theoretische Grundlagen