Antiquariatsmesse Stuttgart 2022 - Katalog

to be the finest Ptolemaic plates produced until Gerard
Mercator engraved his classical world atlas of 1578“
(S. 3). Die Karte zeigt den Mitteleuropäischen Raum
zwischen Rhein und Weichsel und zwischen Jütland
und der Donau. Wie immer von zwei Platten gedruckt
und zusammengesetzt, breitrandig, etwas fleckig, mit
kleiner Wurmspur in der Nordsee. Auf Papier ohne
Wasserzeichen (daher ist die Ausgabe nicht zu identifizieren).
In Summe ganz vorzügliches Exemplar.
Zur Ortsbestimmung möchte ich das Buch von Kleineberg,
A., Marx, C., Knobloch, E. und Lelgemann, D.
„Germania und die Insel Thule“ empfehlen.
recht teure Kolorierung sparen. Rückseitig wie üblich
die Westhälfte von Frankreich (Tertia Europae Tabula
mit Belgien und Germania links des Rheins) sowie
die linke Hälfte der Karte von Pannonien (Quinta
Europae Tabula mit Rätien und Noricum, d. h. Vorarlberg,
Tirol sowie Bayern südlich der Donau). Von
sehr guter Erhaltung.
Donaulauf. Kst.-Karte, v. 3 Platten gedruckt
n. Sanson u. Coronelli b. Jaillot, „Le Cours du
Danube Depuis sa Source Iusque a ses Embouchures
…“, mit altem Grenzkolorit, dat. 1696,
56,5 × 119 cm. € 1700,–
Pastoureau Jai I E, 105. Wawrik/Zeilinger Nr. 15.3 u.
farb. Abb. Tafel 12; Zögner, Flüsse, D2 und Abb. des
linken Teils mit der prachtvollen Kartusche auf S. 138.
Gehört „zu den großartigen Monumenten barocker
Kartenkunst“ (Zögner, S. 158). – Über der Karte Kopftitel,
links mittig große, dek. Titelkartusche mit Wappen,
5 Portraits (u. a. Jan Sobieski, Kaiser Leopold und
Max Emanuel) und fig. Allegorien, am unteren Rand 5
Stadtansichten (Belgrad, Großwardein, Nagykanischa,
Szigetvar und Temesvar, je 11 × 19 cm) u. im gleichen
Format eine kleine Karte des Bosporus. Links oben
kleine Insetkarte des Donauquellgebietes. Mit dem zugehörigen
Indexblatt „Table Alphabetique“.
Deutschland. Hschn.-Karte, v. Sylvanus aus Ptolemäus,
„Claudii Ptholemaei Alexandrini liber Geographicae“
bei J. P. de Leucho in Venedig, „Quarta
Europae Tabula“, in 2 Farben gedruckt, 1511,
36,5 × 32–41 cm (Trapezform). € 4000,–
Meurer, Corpus der älteren Germania-Karten, S. 14.
Über den in Eboli um 1465 geborenen Bernardo Silvano
(latinisiert Sylvanus) ist relativ wenig bekannt.
Seine durch den venetianischen Senator Giacomo Penzio
di Lecco finanzierte Geographia des Ptolemäus war
die fünfte eigenständige mit Karten versehene Ausgabe,
aber die erste, die durchgängig in zwei Farben
gedruckt wurde. Die Karte selbst wurde in Schwarz
gedruckt und wichtige Ortsangaben rot, dies sollte
die Karten besser lesbar machen und dem Verleger die
Malta. Kst.-Karte, v. A. Lafreri bei Henricus van
Schoel, „Melita insula divi Pauli apostoli quondam
hospita“, dat. 1602, 37,6 × 49,6 cm. € 12 000,–
Bifolco/Ronca (2018), Tav 875, state 4 (von 5). Sehr
seltene Karte von Malta aus der Vogelschau, erstmals
1565 anlässlich der Großen Belagerung bei Lafreri
erschienen. In diesem Jahr unternahm das Osmanische
Reich den letzten Versuch, die Insel einzunehmen. Dem
etwa 40.000 Mann starken Eroberungsheer standen ursprünglich
9350 Verteidiger unter dem Kommando von
Jean Parisot de la Valette gegenüber. Nach verlustreichen
Kämpfen um das Fort St. Elmo konnte dieses im
Juni von den Osmanen erobert werden, eine Eroberung
der beiden auf der anderen Hafenseite gelegenen Forts
St. Michael und St. Angelo scheiterte aber. Als Anfang
September ein Entsatzheer aus Sizilien eintraf, befahl
der Osmanische Oberbefehlshaber Mustafa Pascha den
Abzug. Als er jedoch bemerkte, wie relativ klein der
Entsatz war, ließ er einen Teil seiner Truppen wieder
ausschiffen und es kam zu schweren Kämpfen, bei
denen aber die Männer aus Sizilien die Oberhand behielten
und den Türken nochmals schwere Verluste bescherten.
Diese flohen daraufhin unter Zurücklassung
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