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Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

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– 102 –<br />

• Bei der Realisierung von <strong>Systeminnovationen</strong> kommt ein Innovationsnetzwerk<br />

nahezu zwangsläufig in eine ‘Zeitfalle’, wenn die Maßnahmen zur Hervorbringung<br />

eines neuen technischen Systems verspätet initiiert werden.<br />

• Auch wenn ein oder mehrere Unternehmen frühzeitig mit den Vorbereitungsaktivitäten<br />

für eine Systeminnovation beginnen, ist es in einem zunehmenden<br />

Zeitwettbewerb verhängnisvoll, wenn das Tempo des gesamten Innovationsnetzwerks<br />

durch weniger innovationsbereite bzw. im Know-how-Aufbau langsamere<br />

Innovationspartner (‘Zögerer’ bzw. ‘Schildkröten’ 64 ) gedrosselt wird.<br />

• Ein entscheidender Hebel für die schnelle Realisierung von <strong>Systeminnovationen</strong><br />

ist dagegen die Integration solcher Innovationspartner in das Innovationsnetzwerk,<br />

die über einen möglichst hohen Basisvorbereitungsgrad für das gemeinsame<br />

Innovationsvorhaben verfügen, aus dem sich zumeist auch eine<br />

hohe Innovationsbereitschaft ergibt. Dies sind häufig Unternehmen, die nicht<br />

im Wertschöpfungsnetzwerk bzw. der Branche der alten System- und Komponententechnologie(n)<br />

zu finden sind.<br />

• Ein weiterer maßgeblicher Ansatzpunkt liegt in der Intensität und Qualität,<br />

mit der von einem Initiator und anschließend den Innovationspartnern eines<br />

Netzwerks die frühen Phasen in der Entwicklung einer neuen Systemtechnologie<br />

gestaltet werden. Ein frühzeitiges, ressourcenintensives Investment in<br />

eine systematische und umfassende Konzeption neuer Systemtechnologien<br />

und entsprechender Innovationsnetzwerke kann sich durch kürzere und effizientere<br />

Realisierungszyklen ‘doppelt und dreifach’ verzinsen.<br />

Im Idealfall formiert sich ein zeitorientiertes Innovationsnetzwerk bereits vor<br />

potentiellen Konkurrenten und führt in bezug auf die Systemtechnologie und die<br />

Komponententechnologien Innovationssysteme mit jeweils hohem Basis-Knowhow<br />

und einer möglichst hohen Entwicklungs- bzw. Lerngeschwindigkeit zusammen.<br />

Strategisch entscheidend ist deshalb für die beteiligten Unternehmen<br />

und insbesondere die potentiellen Initiatoren ein frühzeitiges und in bezug auf<br />

die Wahl der Innovationspartner treffsicheres Agieren in der Frühphase des Entstehungszyklus.<br />

Die im Entstehungszyklus anschließenden konkreten Realisierungsaktivitäten<br />

dürfen ebenfalls nicht vernachlässigt werden, doch werden die<br />

‘Big Points’ im Wettbewerb konkurrierender Innovationsnetzwerke bereits früher<br />

vergeben, wenn es darum geht, eine überlegene Allianz von Innovationspartnern<br />

‘auf die Beine zu stellen’.<br />

64 Vgl. Backhaus/Bonus (1994), die – zumindest im Titel – einen „Triumph der Schildkröte“<br />

für denkbar halten. ‘Entschleunigung’ heißt die passende, bei Braun (1991) entwickelte<br />

‘Schildkröten’-Strategie. Dessen Modell werden allerdings von Backhaus/Gruner (1994), S.<br />

31 „sehr enge Prämissen“ bescheinigt. Zur Kritik vgl. auch Voigt (1998), S. 129.

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