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Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

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– 140 –<br />

Um Bedarfe für bisher noch nicht realisierte Systemfunktionen zu erkennen,<br />

reicht ein phänomenologischer Blick auf ‘die Hardware’ nicht aus, da er noch<br />

kein tieferes Verständnis dafür schafft, was sich mit einem System auf der Basis<br />

einer neuen Systemtechnologie, verstanden als ein Mittel zur Lösung bestimmter<br />

Anwenderprobleme, bewirken läßt. Es bedarf also nicht nur in bezug auf die<br />

neue Systemtechnologie und ihre Komponenten einer hohen Kreativität beim<br />

Suchen und Erkennen relevanter Informationen, sondern auch im Hinblick auf<br />

die Anwender und deren Bedarfsstrukturen. Dies wird im folgenden Abschnitt<br />

noch deutlicher.<br />

4.1.4.2 Fehlende langfristige Dynamisierung des Bedarfs für prinzipiell<br />

neue Systemtechnologien<br />

Das konkrete Nachfrageverhalten von Anwendern ist typischerweise nicht allein<br />

durch den Bedarf nach einer bestimmten Systemfunktion gekennzeichnet, sondern<br />

durch ein mehrdimensionales Bedarfs- bzw. Anforderungsprofil mit zahlreichen<br />

unterschiedlich gewichteten Kriterien. Neue Systemtechnologien und funktional<br />

äquivalente Konkurrenzsysteme werden seitens potentieller Anwendergruppen<br />

mit spezifischen Anforderungen an bestimmte Performance- und Kosteneigenschaften<br />

‘konfrontiert’. Maßgeblichen Einfluß auf die Art und Gewichtung<br />

dieser Anforderungen bzw. Präferenzen haben zum Beispiel das jeweils vorhandene<br />

Know-how sowie die verfügbaren finanziellen Mittel bestimmter Anwendergruppen.<br />

Dazu kommen Einflußfaktoren aus dem staatlich-gesellschaftlichen<br />

Bereich, die das Nachfrageverhalten direkt oder indirekt maßgeblich beeinflussen<br />

können.<br />

In aller Regel verändern sich die Struktur potentieller Anwendergruppen sowie<br />

die jeweils kennzeichnenden demographischen, sozio-ökonomischen und psychographischen<br />

Merkmale ebenso kontinuierlich wie das staatlich-gesellschaftliche<br />

Umfeld, in dem zukünftige Anwender agieren. 75 Die Folge ist dann zum Beispiel,<br />

daß „selbst ein zeitweise dominierendes Kriterium ... seine Bedeutung einbüßen<br />

[kann], weil sich die Verwendungsbedingungen verändern.“ 76 Eine prinzipiell<br />

neue Systemtechnologie kann gegenüber konkurrierenden folglich auch dadurch<br />

erheblich an Attraktivität gewinnen, daß sich die anwenderseitig festgelegten<br />

75 Vgl. hierzu das Kapitel „Markets in Motion“ bei Abell (1993), S. 66 ff. mit der sorgfältigen<br />

Unterscheidung von sogenannten ‘internal forces’, die auf dem technologischen Potential<br />

(neuer) Technologien gründen, und ‘external forces’ durch die Veränderung von Bedarfen<br />

potentieller Anwendergruppen. Vgl. auch McGrath/MacMillan/Tushman (1992), S. 140 ff.<br />

76 Brockhoff (1994), S. 137.

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