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Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

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– 157 –<br />

cher neuer Stromverbraucher im Kfz (die bereits mehrfach angesprochenen<br />

Steer- und Brake-by-Wire-Systeme sind nur zwei Beispiele 131 ) besteht aber für<br />

die mittel- und langfristige Zukunft prinzipieller Innovationsbedarf auf der<br />

Ebene des gesamten elektrischen Bordnetzsystems, 132 wenn nicht sogar im<br />

Bereich des gesamten Energiesystems, soll es in den zunehmend elektrifizierten<br />

Kfz nicht zu einer massiven ‘Energie- bzw. Elektrokrise’ kommen. 133<br />

Aber welche Akteure fühlen sich dafür zuständig, diese zu vermeiden, bzw.<br />

sehen für ihre Unternehmen eine strategische Entwicklungschance im Aufbau<br />

des notwendigen neuen System-Know-hows für prinzipiell neue Bordnetzarchitekturen<br />

im Kfz? Bei den Automobilherstellern besteht die Möglichkeit<br />

einer zunehmenden Konzentration auf Know-how bzw. Kernkompetenzen im<br />

Bereich anderer Kfz-Subsysteme als dem Bordnetz (insbesondere Antriebssystem,<br />

Karosserie, Innenraum). 134 Bei den etablierten Lieferanten der bisherigen<br />

Stromerzeugungs- bzw. Stromspeicherkomponenten Generator und Batterie<br />

müßte dagegen zunächst eine einschneidende Neuausrichtung hin zum<br />

Systemführer für die Gestaltung einer prinzipiell neuen Bordnetz-Systemtechnologie<br />

stattfinden. Interessant erscheint in diesem Zusammenhang aber<br />

auch die weitere Entwicklung finanzstarker Quereinsteiger, die – aus anderen<br />

Elektronik/Elektrik-Bereichen kommend – in die Kfz-Zulieferindustrie streben.<br />

Ein typisches Beispiel hierfür ist der bereits angesprochene Geschäftsbereich<br />

Automobiltechnik der Siemens AG, der Mitte der 80er Jahre gegründet wurde<br />

und wo man bereits das Ziel verfolgt, sich in Zukunft „verstärkt als Anbieter<br />

kompletter Systeme und Montage-Einheiten [zu] profilieren.“ Dabei sollen<br />

„neue strategische Allianzen dazu beitragen, die Kräfte zu bündeln und Arbeitsgebiete<br />

zu arrondieren.“ 135<br />

4.2.2.2 Dominanz kurzfristiger Gewinn- und Umsatzziele<br />

Unternehmen legen für ihre zukünftige Entwicklung bestimmte Sachziele fest<br />

und agieren im Rahmen entsprechender Referenzsysteme. Sie tun dies im wesentlichen<br />

im Hinblick auf die Erreichung von Wertzielen. 136 Im Gegensatz zu Sachzielen,<br />

die an Funktionen, Technologien, Produkten und Dienstleistungen, konkreten<br />

Prozessen und Strukturen ansetzen, betreffen Wertziele das monetäre<br />

131<br />

Vgl. S. 51, 71, 128.<br />

132<br />

Vgl. Kassakian et al. (1996) und Brandtner (1996).<br />

133<br />

Vgl. Thoma (1997).<br />

134<br />

Vgl. gegenüber dieser Annahme aber auch Müller-Stewens/Gocke (1995), S. 16 f., die die<br />

Möglichkeiten, daß Automobilhersteller die Systemverantwortung für die ‘querschnittsorientierten’<br />

Elektrik- und Elektronikfunktionen aufgeben, eher skeptisch beurteilen.<br />

135<br />

So Franz Wressnigg, Leiter der Siemens Automobiltechnik, zitiert nach O.V. (1997 Umsatzplus).<br />

Vgl. auch O.V. (1997 Erfolg).<br />

136<br />

Vgl. Völker (1997).

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