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Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

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– 181 –<br />

Umgekehrt wird das Zustandekommen von (Innovations-)Netzwerken durch unausgewogene<br />

bzw. asymmetrische Risiko-Chancen-Pakete behindert, in denen<br />

nach subjektiver Maßgabe der einzelnen Akteure zu hohe selbst zu tragenden Risiken<br />

enthalten sind – bzw. zu geringe Möglichkeiten oder Garantien, am künftigen<br />

Erfolg teilzuhaben. Einzelne Akteure eines potentiellen Innovationsnetzwerks<br />

können hierzu einerseits beitragen, indem sie versuchen, das eigene Unternehmen<br />

möglichst umfassend vom gemeinsamen Risiko ‘abzukoppeln’ bzw. dieses<br />

möglichst komplett den Innovationspartnern aufzubürden. Zum zweiten kann<br />

über die Maßen versucht werden, zu eigenen Gunsten die potentiellen Innovationspartner<br />

von Möglichkeiten auszuschließen, am künftigen Erfolg des Innovationsnetzwerks<br />

zu partizipieren und über Innovationserträge ihre Investitionen<br />

zu amortisieren bzw. ausreichend zu verzinsen.<br />

4.3.4.2 Zu hoher Risikoanteil im Risiko-Chancen-Paket einzelner<br />

Innovationspartner<br />

Zunächst zur ersten Konfliktquelle, die das Zustandekommen von Innovationsnetzwerken<br />

verhindern kann: dem Versuch einzelner Unternehmen, selbst möglichst<br />

wenig – bestenfalls überhaupt kein – Risiko im Rahmen eines Systeminnovationsprojekts<br />

zu übernehmen. Risiko bedeutet hier konkret, die Möglichkeit<br />

des Verlustes von selbst investierten (Finanz-)Mitteln. Dieses Risiko wird für ein<br />

Unternehmen neutralisiert bzw. auf andere übertragen, wenn dem eigenen Investment<br />

Garantien bzw. Sicherheiten seitens der Innovationspartner gegenüberstehen.<br />

Der Versuch, sich vom insgesamt von einem Innovationsnetzwerk zu tragenden<br />

Risiko ‘abzukoppeln’, hat insofern zwei typische, miteinander verwandte<br />

Erscheinungsformen: (a) die fehlende Bereitschaft, eigene Mittel zu investieren<br />

und (b) die Forderung gegenüber potentiellen Innovationspartnern, Garantien (z.<br />

B. in bezug auf bestimmte Mindestmengen oder -preise) zu übernehmen.<br />

Zur Erläuterung derartiger Ursachen von Abwarteblockaden zwischen potentiellen<br />

Innovationspartnern skizziert Schneider den konkreten Fall einer möglichen<br />

technologischen Systeminnovation im Bereich des Subsystems ‘Schneidwerkzeug’<br />

innerhalb von spanabhebenden Werkzeugmaschinen. 208 Dabei spielt<br />

die Forderung nach Abnahme- bzw. Preisgarantien seitens eines Komponenten-,<br />

genauer Werkstoffherstellers, eine entscheidende Rolle.<br />

Ausgangspunkt ist das Bestreben eines Schneidwerkzeugherstellers, traditionelle<br />

Schneidwerkzeuge aus Metall durch solche aus Keramik zu ersetzen.<br />

Primäres Ziel dieser prinzipiellen Innovation auf der Ebene eines Subsystems<br />

im übergeordneten System einer Werkzeugmaschine ist die Erhöhung der<br />

208 Vgl. Schneider (1992), S. 54 ff. Ergänzend Weiß (1995), S. 197 ff.

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