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Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

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mehr fehlende grundlegende Erkenntnisse, aber auch falsche im Sinne von zu<br />

negativen Einschätzungen 15 in bezug auf die prinzipiell neue Systemtechnologie<br />

und ihre Komponententechnologien, durch die wiederum der Entstehung von<br />

Abwarteblockaden Vorschub geleistet wird.<br />

4.1.2 Fehlende Erkenntnisse und Fehleinschätzungen in bezug auf die<br />

Komponentenebene prinzipiell neuer Systemtechnologien<br />

Eine Prinzipkonstruktion hat selten große Überzeugungswirkung, wenn sie für<br />

die Teilfunktionen – und als Konsequenz daraus auch für die Systemfunktion –<br />

eines prinzipiell neuen Techniksystems nur die gegenwärtige Leistungsfähigkeit<br />

von Gegenwartstechnologien abbildet. Werden künftige Komponententechnologien<br />

für einzelne Teilfunktionen völlig übersehen oder wird das Entwicklungspotential<br />

dieser Technologien maßgeblich unterschätzt, erscheint ein mögliches<br />

prinzipiell neues System meist recht unattraktiv.<br />

4.1.2.1 Phänomenologische Perspektive auf gegenwärtige<br />

Komponententechnologien<br />

Ein potentieller Initiator einer Systeminnovation, der nur phänomenologisch<br />

nach technischen Realisierungsmöglichkeiten für die einzelnen Teilfunktionen<br />

des neuen Systems sucht, übersieht Technologiealternativen, die zum Zeitpunkt<br />

seiner Suche erst am Beginn ihres Technologielebenszyklus und ihrer S-Kurve<br />

stehen (Abb. 4-20 links). Phänomenologisches Suchen bzw. Wahrnehmen bedeutet<br />

in diesem Zusammenhang, daß man nur auf gegebene Sachverhalte (die ‘Phänomene’)<br />

schaut und auch nur in bereits konkreten Gegenständen eine Lösungsmöglichkeit<br />

für ein bestimmtes Problem erkennen kann. Jemand, der rein phänomenologisch<br />

nach Alternativen sucht (bzw. suchen kann), erkennt nur solche<br />

Technologien als geeignet für ein neues System, die schon in Form unmittelbar<br />

‘auffälliger’ Anwendungen eingesetzt werden (Technologie A in Abb. 4-20). 16<br />

15 ‘Falsch’ kann grundsätzlich sowohl zu positiv (zu optimistisch) als auch zu negativ (zu<br />

pessimistisch) für die neue Systemtechnologie bedeuten. Der erste Fall – der im folgenden<br />

nicht weiter interessiert – führt zur Forcierung von Innovationsaktivitäten, endet aber im<br />

Mißerfolg. Vgl. Sahlman (1998), S. 85 und 89 f. mit seiner Feststellung, er habe Dutzende<br />

von glühend optimistischen und dennoch gescheiterten Erfindern der Gattung ‘bessere<br />

Mausefalle’ erlebt. Auch Schnaars (1989) untersucht das dieser Arbeit gewissermaßen<br />

‘gegenüberliegende’ Problem unangemessen optimistischer Marktprognosen für technologische<br />

Innovationen, die in riesigen Marktflops endeten.<br />

16 Vgl. Pfeiffer et al. (1997), S. 32 ff. und S. 82 ff.

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