25.12.2012 Aufrufe

Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

– 129 –<br />

Klasse-Fahrzeug als ‘Necar III’ präsentiert werden, in dem das Brennstoffzellensystem<br />

‘nur noch’ den Kofferraum und die hintere Hälfte des Fahrgastraums<br />

einnimmt. 37 Auch konnten die Systemkosten – zum Beispiel durch<br />

wesentlich kostengünstigere Materialien für die Brennstoffzellenmembran 38 –<br />

bereits deutlich reduziert werden. Trotzdem lagen die Kosten eines Brennstoffzellensystems<br />

für Kfz 1997 noch um den Faktor 200 über denen eines Verbrennungsmotorantriebs.<br />

Auch wenn für die Brennstoffzelle der Vorteil ihres<br />

„genial einfachen“ 39 Prinzips spricht, werden hier doch die Grenzen langfristiger<br />

<strong>technologischer</strong> Voraussagen und das Risiko für alle beteiligten Innovationspartner<br />

unmittelbar deutlich.<br />

Was zeigen aber in jedem Fall alle Beispiele, die in den letzten beiden Abschnitten<br />

im Zusammenhang mit der Abschätzung des technologischen Potentials von<br />

Komponententechnologien einer prinzipiell neuen Systemtechnologie angeführt<br />

wurden?<br />

Sie zeigen zunächst, daß man mit einem eingeschränkten Blick auf gegenwärtig<br />

bzw. in Kürze einsetzbare Technologien und deren momentan ausgeschöpftes<br />

technologisches Potential in der Regel zu einem ausgesprochen unansehnlichen<br />

Bild des neuen Systems kommen wird. Eine zu phänomenologische und eine zu<br />

statische Perspektive versperren dem Betrachter gleichermaßen die Sicht auf<br />

Chancen durch prinzipiell neue Systeme und ihre Komponententechnologien.<br />

Die Medizin gegen diese beiden ‘Chancenkiller’ ist ein Denken in entwicklungsfähigen<br />

Alternativen. Zum einen ist aber die Ermittlung und vor allem die Bewertung<br />

neuer Alternativen – außer für Visionäre – wesentlich aufwendiger als das<br />

schlichte Registrieren des Status quo bzw. der bisherigen Technologie(n). Zum<br />

anderen bringt ein Blick in die Zukunft neuer Systemtechnologien – je weiter<br />

man ihn wirft – Ungewißheit und ebenfalls mehr Aufwand, da die gesuchten<br />

Informationen nicht ‘auf der Straße liegen’. Eine alternativenintegrierende und<br />

weit in die Zukunft gerichtete Informationsbeschaffung bringt weder ‘beweisbare’<br />

Aussagen, noch läßt sie sich ‘umsonst’ bewerkstelligen. Zwei aus Sicht<br />

eines strikt kosten- bzw. sicherheitsorientierten Entscheiders unangenehme Eigenschaften,<br />

die den Rückgriff auf einfachere, gegenwartsnähere Alternativen nahelegen<br />

können.<br />

Es zeigt sich auch, daß Experten und deren Know-how den entscheidenden Einfluß<br />

auf die Einschätzung des Zukunftspotentials neuer Technologien für Systeme<br />

und deren Komponenten haben. Die Einbindung der falschen Experten in die<br />

37<br />

Vgl. Hönscheidt (1997a).<br />

38<br />

Vgl. Schmitz, K. (1997).<br />

39<br />

Efler (1997), S. 116.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!