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Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

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– 191 –<br />

rendes Unternehmen die Möglichkeiten zur Differenzierung ihrer Komponenten<br />

bzw. Systeme und zur Erzielung von Lizenzeinnahmen im Sinne von „Raritätsgebühren“.<br />

234<br />

„Nähert man sich [...] einem offenen Standard und verzichtet somit auf Differenzierungspotentiale<br />

und Lizenzerträge, steigt die Zahl der Anbieter und<br />

somit die Wahrscheinlichkeit einer branchenweiten Verbreitung. Hierbei besteht<br />

allerdings die Gefahr, daß mit der Öffnung des Standards sämtliche Wettbewerbsvorteile<br />

gegenüber den anderen Anbietern des Standards verlorengehen.<br />

In einer solchen Situation würde sich zwar das Produktdesign im Markt durchsetzen,<br />

aber die Strategie des Unternehmens würde trotzdem scheitern, weil<br />

sämtliche Erträge den anderen Anbietern zufließen würden.“ 235<br />

Die hier zitierte und vielfach geteilte Sichtweise ist zwar einerseits zu verkürzt,<br />

da eine auf offene Kompatibilitätsstandards zielende Strategie allein nicht „sämtliche<br />

Wettbewerbsvorteile“ eines initiierenden Unternehmens zunichte macht.<br />

Andererseits wird trotzdem deutlich, daß vornehmlich marketingorientierte Überlegungen<br />

236 dazu führen können, daß sich einzelne Unternehmen bzw. Netzwerke<br />

mit einem spezifischen, fragmentierten Standard abgrenzen, obwohl die dadurch<br />

entstehende (bzw. nicht behobene) ‘Unterstandardisierung’ 237 die Durchsetzung<br />

einer prinzipiell neuen Systemtechnologie in größeren Märkten gravierend behindern<br />

kann.<br />

234 Gabel (1993), S. 14<br />

235<br />

Heß (1991), S. 215, Hervorhebungen nicht im Original. Vgl. auch Rosen (1994).<br />

236<br />

In der Automobilindustrie wird aktuell eine dem skizzierten ‘Standard Setter’s Dilemma’<br />

ähnliche Problemlage diskutiert. In der Vergangenheit waren dort weitgehend geschlossene<br />

hersteller- bzw. markenspezifische System-, Komponenten- und Schnittstellenspezifikationen<br />

üblich. Eine immer stärkere Durchsetzung von hersteller- bzw. markenübergreifend<br />

baugleichen Modulen und Systemen (Stichwort: Plattformkonzept), also eine Öffnung bisher<br />

geschlossener Standards, bringt nun einerseits enorme Kostenvorteile, andererseits aber auch<br />

das Risiko der „Aufhebung des markentypischen Charakters“ (Seiffert (1998)). Vgl. auch<br />

Dudenhöffer (1995).<br />

237<br />

Vgl. Grindley (1995), S. 28 f. und Fußnote 226 auf S. 189 .

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