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Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

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– 2 –<br />

sichtigt, mit dem auch in Zukunft neue Technologien zu überlegenen Systemen<br />

entwickelt und integriert werden müssen, damit sich diese erfolgreich in den<br />

knappen ‘Zeitfenstern’ vermarkten lassen, die sich für den Absatz einzelner Generationen<br />

neuer Systeme öffnen. 7<br />

� Wohl in keiner anderen Industrie sind diese ‘Zeitfenster’ kleiner und der<br />

Preisdruck größer als bei Mikroprozessoren und Speicherchips.8 Mit dem anvisierten<br />

Wechsel von 200mm- auf 300mm-Siliziumwafer in ‘Pizza-Größe’ steht<br />

dort eine Systeminnovation von enormer Reichweite bevor. Der geplante<br />

Effekt: Durch größere Wafer und gleichzeitig noch kleinere Strukturen auf den<br />

Chips soll pro Fertigungsgang die doppelte Anzahl Chips hergestellt werden<br />

können. Anfang 1998 entschlossen sich die beiden Halbleiterproduzenten Siemens<br />

und Motorola, zusammen mit dem Waferhersteller Wacker Siltronic im<br />

Dresdner Siemens-Werk die erste 300mm-Fertigungsanlage aufzubauen. Schätzungsweise<br />

1,5 Milliarden DM wird dieser deutsch-amerikanischen Allianz<br />

diese Anlage mit Prototypencharakter kosten.<br />

„Was sich so einfach anhört – mehr Chips durch größere Siliziumscheiben –,<br />

ist technisch hochkompliziert. Die Produktionstechnik für die großen Wafer<br />

und die Fertigungssysteme für die Chipherstellung müssen erst noch entwickelt<br />

werden. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Wacker Siltronic im bayerischen<br />

Burghausen, einer der weltweit größten Hersteller von Siliziumscheiben. 9<br />

... Eine Herausforderung ist auch die Entwicklung von sogenannten Wafer-<br />

Steppern. ... Sie belichten Siliziumscheiben mit den Strukturen der gewünschten<br />

Chips ... . Gefertigt werden solche Geräte von Canon, Nikon und dem<br />

niederländischen Unternehmen ASM Lithography.“ 10,11 Man sieht, daß die<br />

Systemführer und -integratoren 12 Siemens und Motorola sich auf einige innovationsfähige<br />

und -bereite Lieferanten von Material und Equipment verlassen<br />

(und auch verlassen müssen). 13 Dabei gilt, daß „bei den extrem hohen Kosten<br />

7<br />

Vgl. Pfeiffer/Weiß (1994a).<br />

8<br />

Vgl. zu diesem Beispiel Hohensee (1998) und Schulz (1997).<br />

9<br />

Zu Wacker Siltronic und der Abhängigkeit der Chipproduzenten von den Herstellern der<br />

Siliziumwafer vgl. Schnitzler (1996a). Vgl. auch O.V. (1998 Kristalle).<br />

10<br />

Zu ASM Lithography und den Kooperationen dieses Equipmentlieferanten mit weiteren<br />

(Sub-)Lieferanten vgl. Billerbeck (1997a).<br />

11<br />

Hohensee (1998), S. 61.<br />

12<br />

Zu einer genaueren Explikation der Begriffe ‘Systemführer’ und ‘Systemintegrator’ vgl.<br />

Abschnitt 2.2.1.2 ‘Systemführer als zentrale Instanz von Innovationsnetzwerken’.<br />

13<br />

An dieser Stelle läßt sich die Unterscheidung zwischen horizontalen und vertikalen Kooperationsbeziehungen<br />

erläutern: horizontale bestehen zwischen Unternehmen bzw. Kooperationspartnern<br />

der gleichen Wertschöpfungsstufe (im Beispiel Siemens und Motorola), vertikale<br />

zwischen Unternehmen, die über die Wertschöpfungskette als Lieferanten und Abnehmer<br />

bestimmter Leistungen miteinander verbunden sind (im Beispiel Siemens und Wacker<br />

Siltronic bzw. Siemens und ASM Lithography). Vgl. Pampel (1993), S. 11 und Sell (1994),<br />

S. 18 f.

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