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Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

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– 188 –<br />

dem Sprung in größere Märkte steht. Die Einigung mehrerer Innovationspartner<br />

auf ein gemeinsames Handlungsprogramm betrifft auch Kompatibilitätsstandards<br />

für das gemeinsam zu entwickelnde neue Techniksystem und – expressis verbis<br />

oder nicht – in aller Regel auch eine Vereinbarung darüber, wie dieser gemeinsame<br />

Standard weitergegeben werden soll (oder nicht). Innovationspartner müssen<br />

sich somit auch über die Standardisierungsstrategie ‘ihres’ Innovationsnetzwerks<br />

einigen. Soll beispielsweise ein industrieweiter offener Standard unterstützt<br />

werden oder verfolgt man eine Strategie, die auf sehr exklusiv vermarktete Standards<br />

zielt?<br />

4.3.5 Fehlende bzw. konkurrierende Kompatibilitätsstandards als Ursache<br />

von Abwarteblockaden<br />

Typischerweise erst mit dem Herauskristallisieren eines dominanten Kompatibilitätsstandards<br />

kann sich eine prinzipiell neue Systemtechnologie in größerem<br />

Ausmaß – und damit über individuelle ‘Maßanfertigungen’ hinausgehend –<br />

durchsetzen. Entscheidend ist der ab einer gewissen ‘kritischen Masse’ 223 eintretende<br />

‘Schneeballeffekt’ 224 zugunsten eines bestimmten Standards: Erste Anwender<br />

fragen neue Systeme auf der Basis dieses Standards nach. Auf der Grundlage<br />

einer wachsenden ‘installierten Basis’ beginnen bzw. intensivieren (weitere)<br />

Systemführer und Komponentenlieferanten (Produktions-)Aktivitäten, die sich<br />

auf diesen Standard konzentrieren, und sorgen dank Erfahrungskurveneffekten<br />

und zunehmenden Economies of Scale für eine fortschreitende Kosten- bzw.<br />

Preisreduzierung. Einem derartigen ‘Schneeballeffekt’ im Weg steht die hohe<br />

Ungewißheit von Situationen, in denen sich noch gar keine klaren Kompatibilitätsstandards<br />

abzeichnen bzw. mehrere nicht miteinander kompatible Standards<br />

konkurrieren, ohne daß sich der voraussichtliche ‘Sieger’ bereits klar abzeichnet.<br />

Die Konsequenz sind Abwarteblockaden: „Standard setting is essentially a coordination<br />

problem between manufacturers, co-producers and users [...]. The<br />

different players all make independent choices and no group wants to risk<br />

backing the wrong standard, so each holds back waiting for someone else to<br />

make the first move. This has been called the ‘penguin effect’, in which no one<br />

wants to be the first in the water, but all jump in once it is clearly safe to do<br />

so.“ 225<br />

223<br />

Vgl. Heß (1991), S. 216 und Rosen (1994), S. 184 f.<br />

224<br />

Vgl. Gomes-Casseres (1996), S. 54 f.<br />

225<br />

Grindley (1995), S. 28. Ursprünglich wurde dieser „Penguin Effect“ von Farell/Saloner<br />

(1987), S. 13 f. beschrieben.

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