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Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

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– 70 –<br />

Das intern vorhandene Know-how reicht für den Systemführer im Beispiel<br />

nicht aus, die für ein AAR-System erforderlichen Komponententechnologien<br />

komplett allein zu entwickeln und zu produzieren. Er arbeitet deshalb mit mehreren<br />

Innovationspartnern in sehr unterschiedlichen Kooperationsformen zusammen.<br />

Bei der ‘Intelligenz’ des Systems, den Steueralgorithmen zur Umwandlung<br />

von Umwelt- und Kfz-Daten in Steuerbefehle an einen Tempomat oder die<br />

Bremsen, ist dies zum Beispiel ein Forschungsinstitut (�), dessen Arbeit u. a.<br />

mit Testfahrzeugen unterstützt wird. 168 Bei der Entwicklung der Hardware des<br />

Systems kooperiert man mit einem oder sogar mehreren Unternehmen mit<br />

Mikroelektronik-Know-how (�), zum Beispiel indem gemeinsame Standards<br />

für die ‘elektronische Sprache’ festgelegt werden, in der zwischen den AAR-<br />

Teilsystemen Daten ausgetauscht werden. 169 Für die Entwicklung von Sensortechnologien<br />

wie Radar- und Laserverfahren hat man mit einem Unternehmen<br />

aus der Optikindustrie ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet (�). 170<br />

Die Wertschöpfungs- bzw. Innovationstiefe des Systemführers ist im dargestellten<br />

Beispiel bei den einzelnen Komponententechnologien unterschiedlich:<br />

So sollen einige der mikroelektronischen Bauelemente von der Konzerntochter<br />

auch produziert werden, während die Herstellung von Radarsystemen vom<br />

Kooperationspartner übernommen wird.<br />

Eine weitere wichtige Rolle im AAR-Innovationsnetzwerk spielt in unserem<br />

Beispiel ein großer System- und Modullieferant (�), der in bezug auf zwei<br />

Teilfunktionen über Know-how verfügt: die Sensorik für Informationen über<br />

das Kfz-Verhalten und die sogenannten Effektorsysteme, mit denen sich unabhängig<br />

vom Fahrer Einfluß auf das Kfz-Fahrverhalten nehmen läßt. Bei der<br />

Entwicklung von Drehzahlsensoren kooperiert dieser Lieferant in unserem<br />

Beispiel mit einer technologieorientierten Unternehmensgründung im Bereich<br />

Mikrosystemtechnik (�), an der man auch eine Minderheitsbeteiligung hält.<br />

Als führender Produzent von Antiblockiersystemen (ABS) und mit dem Knowhow<br />

eines akquirierten Bremsenherstellers verfügt man über die Ressourcen<br />

168 Die von dem Münchener Professor und Philip-Morris-Forschungspreisträger 1997 Ernst D.<br />

Diekmans entwickelte Technologie des ‘maschinellen Sehens’ und seine ‘Methode zur<br />

Voraussimulation’ wurden z. B. in zwei Mercedes-Limousinen getestet. Vgl. Sprado (1997).<br />

169 In der Realität schlossen die Daimler-Benz-Tochter Mercedes-Benz und IBM 1996 die Vereinbarung,<br />

eine gemeinsame ‘Elektronikplattform’ zu entwickeln. „Die Unternehmen erklärten,<br />

es gehe dabei um eine neue Systemarchitektur, mit der der wachsende Anteil elektronischer<br />

Funktionen im Auto leichter integriert und überwacht werden könne. ... Ferner solle<br />

die Rechnerleistung für künftige, komplexe Systemfunktionen sichergestellt werden, die<br />

mehrere Komponenten im Fahrzeug betreffen.“ (O.V. (1996 Standards)). Für einen bei der<br />

DASA gebauten AAR-Prototypen lieferte übrigens Motorola die Mikroprozessoren. Vgl.<br />

Kempkens (1997), S. 47.<br />

170 So gründeten beispielsweise die Daimler-Benz-Tochter Temic und der schweizerische Leica-<br />

Konzern 1996 das Gemeinschaftsunternehmen ADC Automotive Distance Control Systems.<br />

Vgl. O.V. (1996 Leica).

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