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Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

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– 55 –<br />

gestellt, neu aufgebaut bzw. akquiriert werden können, reichen bei vielen <strong>Systeminnovationen</strong><br />

nicht für alle erforderlichen Vorbereitungsaktivitäten aus. Dies gilt<br />

um so mehr, je größer der Neuheitsgrad und die Komplexität sowie der damit<br />

einhergehende Kapitalbedarf einer Systeminnovation sind.<br />

Häufig müssen deshalb mehrere Unternehmen oder Geschäftsbereiche für das<br />

Zustandekommen einer Systeminnovation zusammenarbeiten. Die Realisierung<br />

einer Systeminnovation wird zu einem interorganisationalen Projekt mit mehreren<br />

beteiligten Innovationssystemen. 124<br />

Die Gesamtheit aller bei der Realisierung einer bestimmten Systeminnovation<br />

kooperierenden 125 Innovationssysteme bildet ein Innovationsnetzwerk. 126<br />

Zu dieser begrifflichen Klärung ein wichtiger Hinweis: In der Literatur wird<br />

der Begriff des Netzwerks häufig im Sinne von Unternehmungsnetzwerk zur<br />

Beschreibung einer kooperativen Organisationsform mehrerer rechtlich unabhängiger<br />

Unternehmungen verwendet. 127 Diese enge Definition schließt aber<br />

eine Betrachtung von zumindest teilweise autonomen Geschäftsbereichen oder<br />

Business Units eines Konzerns unter dem Terminus ‘Netzwerk’ aus. Für diese<br />

Arbeit erscheint dagegen eine umfassendere Explikation von (Innovations-)Netzwerken<br />

sinnvoll, die es zuläßt, auch einzelne Geschäftsbereiche von Konzernen<br />

und ihr (wenig) kooperatives Agieren zu untersuchen, wenn <strong>Systeminnovationen</strong><br />

zu realisieren sind. 128<br />

Während für die konkrete Form der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten<br />

Innovationssystemen und ihren Know-how-Trägern eine Vielzahl von Alternativen<br />

denkbar ist, gibt es für die grundsätzlich zu schaffende Gestalt von Innovationsnetzwerken<br />

doch eine feste Größe: die Architektur bzw. Systemtechnologie<br />

des anvisierten neuen Techniksystems.<br />

124<br />

Einzelne Unternehmen, aber auch Unternehmensbereiche bilden jeweils offene, zielgerichtete<br />

soziotechnische Systeme (vgl. Ulrich (1968), S. 111 ff. und Staehle (1973), S. 9 ff.). Im<br />

Rahmen von <strong>Systeminnovationen</strong> ist ihr jeweiliges Ziel die Realisierung und erfolgreiche<br />

Vermarktung einzelner neuer Komponenten bzw. des neuen Gesamtsystems.<br />

125<br />

Zu einem ‘unideologischen’ Verständnis der Begriffe ‘kooperativ’ bzw. ‘kooperierend’, wie<br />

es auch der obigen Definition zugrundeliegt, vgl. Sydow (1992), S. 98, der (auch) die hierarchischen<br />

Beziehungen innerhalb eines Unternehmens als „– idealtypisch – kooperativ“ beschreibt<br />

und ‘kooperativ’ expliziert als „im Sinne von ex ante abgestimmten Plänen“.<br />

126<br />

Die Anwender sollen dann ebenfalls zu einem Innovationsnetzwerk gerechnet werden, wenn<br />

sie sich aktiv an der Entwicklung von neuen Techniksystemen beteiligen. Reine ‘Konsumenten’<br />

gehören nicht zum Innovationsnetzwerk, das ein neues System hervorbringt.<br />

127<br />

Vgl. anstelle vieler Sydow (1992), S. 79 und S. 82.<br />

128<br />

Vgl. mit ähnlich weitem Begriffsverständnis Miles/Snow (1992), S. 55 f.

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