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Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

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– 220 –<br />

Nachteile eine Systemtechnologie zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgrund ihres<br />

Funktionsumfangs und der realisierten Systemperformance für die Anwender<br />

bietet. Die ökonomische Eignung zielt auf die erreichbaren Systemkosten, 77 während<br />

der Indikator ‘Integrationseignung’ der kurz zuvor diskutierten Tatsache<br />

Rechnung trägt, daß (neue) Systemtechnologien nicht nur über ein technologisches<br />

Potential verfügen müssen, sondern ebenso in ein marktlich, gesellschaftlich<br />

und sozial beeinflußtes Anwendungs- bzw. Bedarfsumfeld hineinpassen<br />

müssen.<br />

Sinnvollerweise werden Systemtechnologien nicht als einzelner Punkt, sondern<br />

als Entwicklungslinie mehrerer Systemgenerationen abgebildet, um die künftig<br />

erwarteten Performancesteigerungen und Kostenreduzierungen berücksichtigen<br />

zu können. Schließlich geben die farblich unterschiedenen Felder der TPF-<br />

Matrix Anhaltspunkte für die Formulierung von langfristigen Investitionsempfehlungen.<br />

78 Grundsätzlich gilt es dabei in zukünftig attraktive Systemtechnologien<br />

zu investieren, bei denen das ‘eigene’ Innovationsnetzwerk eine starke<br />

Wettbewerbsposition aufbauen kann (vgl. in Abb. 5-33 die neue Systemtechnologie,<br />

die sich in die rechte obere Ecke der TPF-Matrix entwickelt bzw. entwikkeln<br />

läßt). Dagegen sind Systemtechnologien, deren vollständige Ablösung sich<br />

langfristig abzeichnet, mittelfristig als ‘Cash Cows’ zu pflegen und später gegebenenfalls<br />

ganz aufzugeben (vgl. in Abb. 5-33 die ‘alte’ Systemtechnologie, die<br />

langfristig in das Desinvestitionsfeld rechts unten ‘abdriftet’).<br />

Ähnlich wie Abb. 5-33 könnte ein weit in die Zukunft weisendes Technologie-<br />

Portfolio des Unternehmens Kodak für die digitale und chemische Fotografie<br />

im Massenmarkt der Amateurfotografen 79 aussehen, auch wenn die aktuellen<br />

Kameraverkäufe noch die große Dominanz der Silberfotografie belegen (vgl.<br />

Abb. 5-34 mit den Zahlen für den deutschen Amateurfotomarkt). Da sich – wie<br />

im einzelnen bereits erläutert – sämtliche Faktoren von der steigenden Performance<br />

über die sinkenden Kosten bis zur wachsenden Zahl multimediafähiger<br />

und -begeisterter potentieller Anwender zugunsten der digitalen Fotografie<br />

entwickeln, wird sich das Marktbild in Zukunft wohl einschneidender wandeln.<br />

Wann genau die digitale Fotografie bestimmte Marktanteile erobert haben<br />

77<br />

Zur technisch-funktionalen und ökonomischen Eignung vgl. auch Abschnitt 2.1.5 ‘Notwendige<br />

Erfolgsfaktoren für neue Systemtechnologien’ mit den möglichen Vorteilen, die eine<br />

prinzipiell neue Systemtechnologie bieten kann.<br />

78<br />

Zur Ableitung differenzierter (Des)Investitionsempfehlungen aus dem Technologie-Portfolio<br />

vgl. Pfeiffer et al. (1997), S. 154 ff.<br />

79<br />

Diese Marktabgrenzung ist nicht sehr exakt, da sie die Gelegenheits- bzw. Schnappschußfotografen<br />

mit ambitionierten Hobbyfotografen ‘in einen Topf wirft’.

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