Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...
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Bewirkt dagegen die organisatorische und rechtliche Gestaltung des Innovationsnetzwerks<br />
eine zu starke Einschränkung der Verwertbarkeit des jeweiligen<br />
Know-hows, kann dies die Konstituierung eines Innovationsnetzwerks verhindern.<br />
Im folgenden werden drei Arten von Einschränkungen aufgezeigt, die die<br />
Chancen eines Komponentenlieferanten schmälern, der durch die Vermarktung<br />
einer Komponententechnologie künftig Erlöse erzielen will:<br />
(1) Als problematisch kann sich die Forderung eines Systemführers erweisen,<br />
exklusiv vom Komponenten-Know-how eines Lieferanten profitieren zu können.<br />
Dem Komponentenlieferanten bleibt dann allein die ‘Erstverwertung’ seines<br />
Know-hows im Rahmen des ursprünglichen Innovationsnetzwerks. Eine ‘Zweitverwertung’<br />
gegenüber den Konkurrenten des Systemführers scheidet für ihn<br />
zumindest temporär aus.<br />
Hierzu Ashkenas et al.: „A ... barrier to boundaryless [cooperative] relationships<br />
between suppliers and customers is that they have the potential to force<br />
companies to place their bets with one value chain as opposed to another ... .<br />
For example, an automotive parts producer that forges a highly collaborative<br />
relationship with one automobile company might be precluded from similar<br />
relationships with competitive automobile manufacturers. Therefore, the potential<br />
payoff from the strategic relationship must outweigh the potential loss of<br />
business from other sources and the risk of relying on a concentrated customer<br />
base.“ 214 (Zur ‘Zweitverwertung’ von Know-how gleich mehr).<br />
(2 und 3) Innerhalb eines Innovationsnetzwerks existieren im wesentlichen zwei<br />
Faktoren mit großem Einfluß auf die jeweiligen Innovationserträge, die von den<br />
potentiellen Innovationspartnern bereits sehr früh beeinflußt werden können.<br />
• Einerseits die (Mindest-)Dauer der Innovationskooperation:<br />
Die negative Wirkung einer zu kurzen Dauer der Zusammenarbeit wird beispielhaft<br />
anhand einer Beobachtung deutlich, die ein ehemaliger Produktentwicklungschef<br />
der Ford Motor Company beschreibt:<br />
„Als General Manager immer mehr mit Beschaffungsfragen befaßt, erkannte<br />
ich allmählich, daß wir unsere Qualität und Innovationsfähigkeit unabsichtlich<br />
beeinträchtigten, indem wir uns auf einjährige Lieferverträge beschränkten,<br />
bei denen allein der Preis eine Rolle spielte. Wenn wir unsere Lieferanten dazu<br />
bringen wollten, in höhere Qualität und eine robuste F+E-Organisation zu<br />
investieren, dann mußten wir auch akzeptieren, daß sich solche Investitionen<br />
mit jährlichen Abnahmezusagen nicht auszahlen konnten.“ 215<br />
214 Ashkenas et al. (1995), S. 206. Vgl. auch Miles/Snow (1992), S. 63, die das zugrundeliegende<br />
Problem für die betroffenen Innovationspartner des Systemführers („core firm“) als<br />
„asset overspecialization and overdedication“ kennzeichnen.<br />
215 Frey (1992), S. 22.