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Initiierung technologischer Systeminnovationen - OPUS - Universität ...

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– 68 –<br />

Bedeutung zukommt. Einerseits gilt aufgrund des jeweils enormen Kapital- und<br />

Know-how-Bedarfs, daß sich Integrationslösungen nicht auf alle Stufen der<br />

Wertschöpfungskette erstrecken können. Zum anderen ist von allen beteiligten<br />

Innovationssystemen ein nicht geringes Mindestmaß an Commit- und Investment<br />

erforderlich, das reine Markttransaktionen nicht aufweisen. Es geht deshalb in<br />

vielen Fällen um die Wahl geeigneter Kooperationspartner und -formen, mit<br />

denen in einem umfassenden Innovationsnetzwerk alle notwendigen Entwicklungs-,<br />

Produktions- und Marketingaktivitäten ‘abgedeckt’ werden können.<br />

Kooperationsformen wie Minderheitsbeteiligungen, strategische Allianzen, Gemeinschaftsunternehmen<br />

und langfristige Lieferverträge ergänzen und prägen<br />

deshalb zunehmend das Bild von Innovationsnetzwerken. Wie das konkret aussieht,<br />

wird im folgenden Abschnitt aus der Perspektive eines Systemführers einer<br />

Systeminnovation für das Automobil erläutert.<br />

2.2.2.2 Beispiel eines komplexen Innovationsnetzwerks<br />

Bildet man die an einer Systeminnovation beteiligten Unternehmen in einem<br />

Innovationsglobus ab, ergibt sich in der Regel ein wahrer ‘Flickenteppich’. Abb.<br />

2-15 zeigt ein denkbares Innovationsnetzwerk für ein autonomes Abstandsregelungssystem<br />

in Kfz (AAR). 165,166<br />

Der zentrale Akteur in einem entsprechenden Innovationsnetzwerk könnte ein<br />

Automobilproduzent sein, der nicht nur die von anderen Unternehmen entwickelten<br />

Komponenten eines AAR-Systems in seine Kfz-Modelle integriert,<br />

sondern selbst als Systemführer die Entwicklung des neuen Systems steuert (�<br />

in Abb. 2-15). Große Automobilkonzerne wie Daimler-Benz oder General<br />

Motors bauen dabei auch für mehrere Komponententechnologien Know-how<br />

auf. In der Grafik erkennt man dies an den ‘Krakenarmen’, die sich bis in die<br />

Produktion bestimmter Komponenten erstrecken. Im Fall Daimler-Benz<br />

stammt zum Beispiel das Mikroelektronik- und Radartechnologie-Know-how<br />

von den Konzerntöchtern Temic und DASA (Deutsche Aerospace). 167<br />

165<br />

Zu den technischen Grundlagen vgl. S. 21.<br />

166<br />

Das beschriebene Beispiel ist (wahrscheinlich) kein 1:1-Abbild der Realität. Es baut aber<br />

auf einzelnen Informationen über reale Unternehmen und deren Kooperationsbeziehungen<br />

zueinander auf und ist somit nicht ‘unrealistisch’.<br />

167<br />

‘Keimzellen’ dieses Know-hows waren Abteilungen und Bereiche der Mitte der 80er Jahre<br />

von Daimler-Benz übernommenen AEG. Für die Entwicklung eines Kfz-Radars wurde die<br />

DASA 1997 mit dem Innovationspreis der Dt. Wirtschaft ausgezeichnet. Vgl. Kempkens<br />

(1997), S. 46 f. Zum Aufbau und zur Diversifikation sowie ‘Refokussierung’ des Daimler-<br />

Benz-Konzerns vgl. Bea et al. (1997) und Töpfer (1998), S. 9 ff.

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