„Sissi“- Trilogie - Das Romy Schneider Archiv
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Originalgeschichte“ für den Oscar nominiert. 24 Am 8. Mai 1947 gründete er gemeinsam<br />
mit seiner Frau die ERMA Filmproduktionsgesellschaft m. b. H. und produzierte damit die<br />
erfolgreichsten Filme der Nachkriegszeit. 25 1949 kam sein kulturell anspruchsvollster Film<br />
Matthäuspassion in die Kinos, zu dem er sein vielleicht genialstes Drehbuch schrieb und<br />
selbst Regie führte. 26<br />
In den 1950er Jahren waren vor allem Heimatfilme, Lustfilme und Operettenfilme beliebt.<br />
Die Heimatfilmwelle wurde bereits 1954 ins Rollen gebracht, als der erste österreichische<br />
Film dieses Genres, Echo der Berge (1954) von Alfons Stummer (Regie), in die Kinos<br />
kam. 27 Rasch folgten unzählige Nachahmungen, was eine Übersättigung an Heimatfilmen<br />
zur Folge hatte. Da Filmimporte aus Hollywood zusehends an Popularität gewannen,<br />
verlegte die österreichische Filmwirtschaft ihr Interesse auf publikumswirksamere Stoffe.<br />
In dieser Zeit verfilmte Ernst Marischka einige seiner älteren Arbeiten neu und erlangte<br />
mit dem Remake von Mädchenjahre einer Königin (1954) einen Publikumserfolg. <strong>Romy</strong><br />
<strong>Schneider</strong>, die in Mädchenjahre einer Königin (1954) die weibliche Hauptrolle spielte,<br />
blieb auch in den folgenden Filmen Marischkas bevorzugte Darstellerin. 1955 übernahm<br />
sie die Hauptrolle in Die Deutschmeister (1955) und die Titelrolle in der <strong>„Sissi“</strong>-<strong>Trilogie</strong>. 28<br />
Der Glaube an ein „österreichisches Morgen“ 29 brachte neuen Wind in die angestaubte<br />
Filmindustrie, welcher durch die Unterzeichnung des Staatsvertrages am 12. Mai 1955<br />
verstärkt wurde. 30 Im April 1955 wurde der erste Fernsehversuchssender in Betrieb<br />
genommen. 31 <strong>Das</strong> Kino der 1950er Jahre versuchte dem neuen Medium<br />
entgegenzuwirken, indem aufwendig produzierte Filme auf den Markt kamen. Dazu<br />
eignete sich das höfische Milieu besonders gut. Ein neues Genre war geboren: der<br />
Habsburgerfilm. Die prunkvolle Ausstattung, die kostbaren Kostüme und leuchtenden<br />
Farben, sollten die Leute wieder ins Kino locken. Am 26.05.1955 erweiterte Ernst<br />
Marischka seine Filmproduktionsfirma. 32 Aufgrund des einschlägigen Welterfolgs von<br />
Sissi (1955) kamen zwei Nachfolgefilme in die Kinos: Sissi – Die junge Kaiserin (1956)<br />
und Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin (1957). Weitere Neuverfilmungen früherer<br />
Filme Ernst Marischkas folgten. Kurz vor seinem Tod inszenierte er noch eine seiner<br />
ernsthafteren Leinwanddarstellungen mit dem Titel Der veruntreute Himmel (1958). Am<br />
15. März 1963 meldete die ERMA Konkurs an. 33 Wenige Monate später, am 12. Mai 1963<br />
24<br />
Information aus: http://oscar-verleihung.net/index.php?id=85, am 17.03.08.<br />
25<br />
Handelsgericht Wien, Jakobergasse 3, 1010 Wien. Eintrag im Handelsregisterakt.<br />
26<br />
Österreichische Film und Kino Zeitung, (zit. Anm. 17), Jahrgang 1955.<br />
27<br />
Fritz, (zit. Anm. 1), S. 83.<br />
28<br />
NDB, (zit. Anm. 11), Ernst Marischka.<br />
29<br />
Antel, (zit. Anm. 19), S. 107.<br />
30<br />
Einer der vier „Staatsvertragstische“ kam in Sissi vor. Der Tisch ist im Hofmobiliendepot Möbel Museum Wien ausgestellt.<br />
31<br />
Fritz, (zit. Anm. 1), S. 52.<br />
32<br />
Handelsgericht Wien, (zit. Anm. 25), Handelsregisterakt.<br />
33<br />
Ebenda, (zit. Anm. 25), Handelsregisterakt.<br />
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