„Sissi“- Trilogie - Das Romy Schneider Archiv
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a) Verwendung von Kompositionsebenen in Sissi I anhand eines für<br />
Ernst Marischka charakteristischen Einzelbildes<br />
Die folgende Abbildung (Bild 3) zeigt eine Einstellung 43 aus dem Film Sissi (1955), in<br />
welcher sich Helene (links) und Ludovika (rechts) in einem Zimmer der kaiserlichen<br />
Residenz in Bad Ischl befinden. Im Vordergrund ist ein brauner Holztisch zu sehen. Die<br />
Schauspielerinnen sitzen auf einem roten Sofa im Zentrum des Bildes und nehmen<br />
dadurch den Mittelgrund ein. Im Hintergrund ist lediglich das Interieur zu erkennen.<br />
Bild 3: Bildebene: Szene aus Sissi.<br />
Wie verhalten sich die Kompositionsebenen<br />
zueinander? Der Betrachter blickt frontal auf die Szene<br />
und damit direkt auf die Bildebene, welche gleichzeitig<br />
die Handlungsebene (= Ebene auf der sich die Handlung<br />
abspielt) bildet. Die Tiefenebene hat bei dieser<br />
Einstellung kaum eine Bedeutung.<br />
Die Horizontebene wird durch den Tisch angedeutet, der gleichzeitig eine Art Balustrade<br />
bildet und die Protagonisten vom Betrachter distanziert. Dadurch wird das Augenmerk auf<br />
die beiden Damen gelenkt, welche von der Kamera in der Normalsicht festgehalten<br />
werden. Die Raumwahrnehmung wird lediglich mittels Licht erzeugt, das einen<br />
Objektschatten auf die Wand im Hintergrund projiziert. Da bei dieser Einstellung die<br />
Bildebene dominiert, ist die Wirkung des Bildes stark zweidimensional. Die Unterhaltung<br />
der beiden Frauen rückt dadurch in den Vordergrund.<br />
b) Verwendung von Kompositionsebenen in Sissi II anhand eines<br />
für Ernst Marischka charakteristischen Einzelbildes<br />
<strong>Das</strong> Bild 4 zeigt einen Ballsaal aus dem Film Sissi – Die junge Kaiserin (1956) und<br />
demonstriert, dass Ernst Marischka bei dieser Einstellung besonders die Tiefenebene<br />
betont. Dem Zuseher wird eine Säulenhalle gezeigt, deren Treppen zum Parkett führen,<br />
auf der einige Wachen positioniert sind. Im Hintergrund ist eine Tür zu erkennen, über<br />
welcher sich ein Balkon befindet.<br />
43 Mayers Taschenlexikon, Band 6, Mannheim 1995, S. 74. Die „Einstellung“ ist das kleinste Element eines Films. Hierbei handelt es sich um eine Szene, welche<br />
ohne Unterbrechung aufgenommen wird.<br />
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