„Sissi“- Trilogie - Das Romy Schneider Archiv
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<strong>Das</strong> Bild 193 stellt eine Musikszene aus dem Film Opernball (1939) dar. Zu sehen ist ein<br />
Teil des Opernhauses. Dutzende Gäste in Abendgarderobe tanzen über das Parkett.<br />
Hans Moser übernimmt den komischen Part im Film und spielt seine<br />
Schauspielerkollegen dadurch an die Wand. Gemeinsam mit Theo Lingen gerät er in<br />
unmögliche Situationen, zum Beispiel als sie einen Betrunkenen im Schwimmbad<br />
ausnüchtern wollen.<br />
Zusammenfassung Typus in Anlehnung an Filmgenres der Nachkriegszeit<br />
In den 1950er Jahren hatte Ernst Marischkas Erzählkino großen Erfolg, da er dem<br />
Publikum gab, was er selbst gerne im Kino sah. Dem Wiener Filmhistoriker Ludwig Gesek<br />
gegenüber gestand er einmal, dass er bei vielen Szenen seiner eigenen Filme im Kino oft<br />
und gern geweint habe. 264 Marischka gelang mit seiner <strong>„Sissi“</strong>-<strong>Trilogie</strong> eine einzigartige<br />
Verquickung der folgenden Filmgenres:<br />
- Der Historienfilm: Kaiser Franz Joseph wurde bereits zu Lebzeiten gefilmt.<br />
Besonders publikumswirksam war jedoch die Verjüngungskur des Kaisers, der bis<br />
zur <strong>„Sissi“</strong>-<strong>Trilogie</strong> nur als der gute alte Kaiser mit weißem Bart dargestellt<br />
wurde. 265 Die <strong>Trilogie</strong> erzählt die Geschichte aus der Sicht von Kaiserin Elisabeth<br />
in chronologischer Reihenfolge. Ernst Marischka, welcher Sissi ebenfalls als junge<br />
Frau darstellt, beschränkt sich jedoch auf die Highlights aus dem Leben der<br />
österreichischen Kaiserin.<br />
- Der Heimatfilm: Der erste Sissi-Film ist ein Heimatfilm, da er in Österreich und<br />
Bayern spielt und Sissi als Naturkind zeigt. Ernst Marischka drehte an Orten, wie<br />
z.B. Salzkammergut, Alpen und Donaugebiet, die als Paradelandschaften des<br />
österreichischen Heimatfilms gelten. 266 Im zweiten und dritten Teil dominieren Hofund<br />
Auslandsszenen. Vereinzelt werden diese von Heimatfilmszenen<br />
unterbrochen, wie z.B. die Reise nach Tirol.<br />
- Der Habsburgerfilm: <strong>Romy</strong> <strong>Schneider</strong> war bereits als junge „Königin Victoria“<br />
erfolgreich gewesen und außerdem war das höfische Milieu besonders in<br />
Kombination mit einer Liebesgeschichte seit jeher beliebt. 267 Seit dem Film Die<br />
Deutschmeister (1955) war auch der militärische Einschlag bei den Regisseuren<br />
gefragt. Die große Prachtentfaltung konnte mit Hilfe der Ausstattung und der<br />
264<br />
Fritz, (zit. Anm. 1), S. 73.<br />
265<br />
Steiner, (zit. Anm. 179), S. 209. Vgl. Fritz, (zit. Anm. 1), S. 74.<br />
266<br />
Ebenda, (zit. Anm. 179), S. 209/210.<br />
267<br />
Ebenda, (zit. Anm. 179), S. 209/210.<br />
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