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HH •^^4 - Brasiliana USP

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von 26 pro Mille erreicht wird, befinden wir uns schon in 2374 m Seehöhe.<br />

Wir betreten hier die mittlere Zone der Westanden und sehen<br />

die letzte saftig grüne Wiese. Matucana hat ein trockenes, windiges<br />

Klima mit geringen, über das ganze Jahr verteilten Niederschlägen.<br />

Etwas oberhalb Matucana maßen wir zu Mittag 23,5° und noch etwas<br />

höher 24 °C. Die Gegend wird wilder und wilder. Zu beiden Seiten<br />

starren die Felswände himmelhoch empor und scheinen sich manchmal<br />

vor dem mühsam aufwärts keuchenden Zug ganz zusammenzuschließen.<br />

Tief unten schäumt und tost der Rio Rimac in seinem<br />

engen Bette. Terrassenbauten, welche den Bodenkulturzwecken der<br />

alten Inkaperuaner zugeschrieben werden, ziehen s*m an verschiedenen<br />

Strecken der Bahn die Hänge hinauf. Vor San Mateo,<br />

bei ca. 3200 m Seehöhe, kriechen noch dichte Gebüsche den Wasserläufen<br />

entlang in die Höhe, doch macht sich schon Puna Charakter<br />

geltend.<br />

San Mateo, zu welchem die Bahn mit einer durchschnittlichen<br />

Steigung von 34 pro Mille emporführt, erweist sich, gleich Matucana,<br />

als größere Ortschaft mit Kirche und blechgedeckten, ordentlich gebauten<br />

Steinhäusern. Es ist 24 km von Matucana entfernt und liegt in<br />

3211 m Seehöhe. Eine gelblich blühende Komposite, Piqueria artemisioides,<br />

welche wir in unser Herbar sammelten, ist in der Umgegend<br />

von San Mateo individuenreich vertreten. Rotblütige, für die<br />

andine Region charakteristische Kompositen . aus der Gruppe der<br />

alpinen Rosettenpflanzen erscheinen erst in größeren Höhen l ). Am<br />

Frühnachmittag, oberhalb San Mateo zeigte das Thermometer noch<br />

20 ° C.<br />

Rastlos pustet die Lokomotive bergan und nach weiteren 13 km<br />

ist Chicla erreicht. Auch Chicla hat seine Kirche, ein geschmacklos<br />

blaugetünchtes Gebäude. Ferner hat Chicla wellblechgedeckte Häuser<br />

und daneben elende Hütten mit steilen Satteldächern aus Stroh. Es<br />

liegt in 3800 m Seehöhe in einem engen, wilden Gebirgstal. Hier, wo<br />

es ungefähr '^'Uhr nachmittags 16 ° C hatte, bemerkten wir die<br />

letzten, überdies nicht wildwachsenden Bäume. Doch sollen einzelne<br />

Sambucus peruviana noch etwa 100 m höher vorkommen 2 ).<br />

Die Llamas, welche man in den unteren Regionen vergebens sucht,<br />

beginnen nun sieh zu zeigen. Ganze Herden dieser schwarzen, dunkelbraunen,<br />

hellbraunen und gescheckten Tiere lagern bei den Ortschaften<br />

oder bringen in langen Züg-en Waren an die Bahn. Die Packtiere haben<br />

*) Es läßt sieb aus meinen Reisenotizen nicht mehr genau feststellen, in welchen Höhen<br />

ich diese Pflanzen, welche sicher Kompositen waren, gesehen habe, doch kann man, allem nach,<br />

annehmen, daß Sie erst oberhalb von San'Mateo vorkommen.<br />

2 ) Siehe Ball 1. c, p. 5.

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